"Schau auf’s Land": Wenn Bauern auf Camper treffen
Mit "Schau auf’s Land" will ein Grazer Start-up Camper und Landwirte vernetzen. Der Eisenbergerhof ist dabei.
Viele Österreicher entdecken in Zeiten der Corona-Krise das eigene Land neu: Urlaube am Berg, in Hütten und an den zahlreichen Seen boomen wie selten zuvor. Auch das Verreisen mit dem Wohnwagen hat heuer Hochsaison. Genau da setzt nun ein junges Grazer Start-up an, das im Juni die Plattform "Schau auf’s Land" gründete. "Im Wohnmobil-Tourismus war Nachhaltigkeit bisher nicht so ein Thema. Deshalb haben wir als leidenschaftliche Camper eine Web-Plattform ins Leben gerufen, auf der wir Reisende mit Wohnmobil, Wohnwagen oder Zelt mit nachhaltigen landwirtschaftlichen Betrieben in Österreich zusammenbringen", erklärt Leonard Röser. Aus dem Bezirk nehmen der Eisenbergerhof aus Weinitzen und der Schusterbauer aus Hörgas daran teil und freuen sich, Camper auf ihrem Hof begrüßen zu können.
Nachhaltigkeit für Camper
Gemeinsam mit Karin und Christian Gruber-Steffner adaptierte Röser dieses Konzept, das es bereits in Frankreich gibt, für Österreich. "Wir haben Nachhaltiges Management in Graz studiert, deshalb liegt uns in Zeiten des Klimawandels auch ein nachhaltiger Tourismus am Herzen." Seit Anfang dieses Jahres hat das Trio im ganzen Land bäuerliche Betriebe kontaktiert. "Das Interesse war groß, derzeit sind bereits 120 Höfe und Weingüter dabei", freut sich Röser.
Sämtliche Betriebe werden unter www.schauaufsland.at mit ihren Produkten und Angeboten vorgestellt und bieten ein bis drei Plätze für das Wohnmobil oder Zelt auf ihrem Grundstück an. "Mit dem Erwerb einer Mitgliedschaft bekommen Reisende Zugang zu unserem Portal, auf dem sie diese nachhaltigen Betriebe zusammen mit ihren Stellplätzen finden und dort für eine Nacht kostenlos verweilen können", erklärt Röser die Vorgehensweise.
Österreich neu entdecken
Grundsätzlich soll so eine Win-win-Situation geschaffen werden. "Der Camper kann eine Nacht kostenlos auf einem Betrieb verbringen, erhält dadurch Zugang zu frischen, regionalen Produkten oder speziellen Angeboten. Auch Führungen auf dem Gehöft sind möglich. Für die Landwirte gibt es auf der anderen Seite die Möglichkeit, eine ganz neue Kundenschicht, die ihre Produkte kauft, anzusprechen." Mit "Schau auf’s Land" sollen Reisende darüber hinaus inspiriert werden, neue Orte in Österreich zu entdecken.
Region stärken
"Wir nehmen gerne teil, da die Idee sehr gut in unser Konzept passt, und wir die Philosophie vertreten, dass die Region gestärkt wird und kleinere Betriebe unterstützt werden", erzählt Maria Eisenberger vom Eisenbergerhof. Der direkte Austausch von Besuchern und Bauern ermögliche zudem eine andere Sichtweise. Geheimtipps inklusive.
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