MMS Gratwein
Schüler nun suspendiert, weitere Familie meldet Vorfälle

Nachdem der Schüler sich an die Schulleitung und stellvertretende Schulleitung gewandt hat, kam nun die Suspendierung. (Symbolfoto) | Foto: Taylor Flowe/Unsplash
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  • Nachdem der Schüler sich an die Schulleitung und stellvertretende Schulleitung gewandt hat, kam nun die Suspendierung. (Symbolfoto)
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Am Donnerstag haben wir darüber berichtet, dass sich ein Schüler aus der MMS Gratwein mit verzweifelten Worten an die Schulleitung und stellvertretende Schulleitung gewandt hat. Die "haltlosen Anschuldigungen" ihm gegenüber mögen bitte enden. Am Freitag kommt die Nachricht: Der Schüler wurde nun suspendiert.

GRATWEIN-STRASSENGEL. Aufregung in der MMS Gratwein: In diesem Schuljahr wurden gleich mehrere männliche Jugendliche suspendiert, weil die Schüler ihre Pflichten auf schwerwiegender Weise verletzt und ihr Verhalten eine Gefährdung darstellen. Der Schüler M. (Name ist der Redaktion bekannt) hatte sich mit einem Brief an die Schulleitung beziehungsweise konkreter an die stellvertretende Schulleitung gewandt, in dem er unter anderem festlegt, dass die Sachverhalte, die ihm vorgeworfen werden, nicht der Wahrheit entsprechen: "Bei allen Verhören und Besprechungen mit meinen Eltern und auch bei der Polizei habe ich immer die Wahrheit gesagt. Trotzdem glauben Sie mir nicht! Was habe ich Ihnen getan?", schreibt er unter anderem. 

Alle Hintergrundinformationen dazu:

Vorwürfe gegen Schüler: "Wann hat dieser Horror ein Ende?"

Das alles hat nichts genützt, denn am Freitag, 19. April, erhielten seine Eltern von der Bildungsdirektion den Schulverweis für den Sohn. "Gefahr im Verzug" heißt es.

An der MMS Gratwein gab es in diesem Schuljahr gleich mehrere Suspendierungen. (Symbolfoto) | Foto: Martin Wurglits
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Begründung für den Verweis

Damit eine Schülerin, ein Schüler überhaupt suspendiert werden kann, müssen Schulen die Vorfälle an die Bildungsdirektion übermitteln. Laut Schule.at zählt dazu, dass die Schule den Sachverhalt schildern sowie eine Begründung erörtern muss, warum "von einer akuten Weitergefährdung auszugehen ist". Das Höchstmaß einer Suspendierung ist vier Wochen – genau diesen Zeitraum hat der Schüler M. der MMS Gratwein nun erhalten. Als Begründung gibt die Schule an, dass M. Anfang April im Kochunterricht mit aus Bohnenteig geformte Kugeln schoss. In weiterer Folge soll er absichtlich mit eine Kochlöffel in heißem Öl gespielt haben und dabei einen Mitschüler mit dem heißen Öl getroffen haben. Ein anderer Schüler habe daraufhin einen Feuerlöscher versteckt, den der Schüler M. suchte; er soll ihn gefunden, aber versteckt geblieben haben lassen, während er dabei lachte.

Im Kochunterricht soll Teig geflogen sein. | Foto: Katty Holba
  • Im Kochunterricht soll Teig geflogen sein.
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Laut den Eltern des Schülers wurde vorab vonseiten der Schule kein Gespräch mit M. selbst darüber geführt. "Eigentlich geht man davon aus, dass man mit den Schülern spricht. Wir [Anm. d. Red.: Mutter und Vater] wurden in die Schule geholt, wo man uns erzählte, um was es geht. Und dann kam der Schulverweis", sagt die Mutter gegenüber MeinBezirk.at. "Ich bin verzweifelt. Wir wissen nicht, was wir tun sollen. Ich kann nicht mehr."

Weitere Familie meldet sich

Der Wunsch von M., so wie er es im Brief festgehalten hat, die letzten Schulwochen noch in Ruhe absolvieren zu können, kann somit nicht erfüllt werden. Indes hat sich aufgrund des Artikels von MeinBezirk.at am Donnerstag eine weitere Familie gemeldet, in der ein Schüler von der MMS suspendiert wurde. Man räumt ein, dass der Schüler "schlimme Dinge" getan hat", doch der Umgang innerhalb der Schule wird dabei kritisiert. So heißt es zum Beispiel:

"Außerdem hat die Lehrerin von mehreren Schülerinnen die Handys weggenommen und ihre Fotos durchsucht, bis sie Fotos von [Schüler X.; Name ist der Redaktion bekannt| gefunden hat, wo er Alkohol konsumiert. Natürlich darf er das in seinem Alter nicht, aber der Vorfall ist außerhalb der Schule geschehen und sollte sie nichts angehen, genauso wie die Galerie der Schülerinnen. Eine Schülerin hatte gegen [Schüler X.] bei der Polizei ausgesagt, jedoch hat sie danach [Schüler X.] geschrieben, dass sie das nie wollte und nur die Lehrerin so großen Druck auf sie gemacht hatte, dass sie sich dazu gezwungen gefühlt hat. Unter anderem hat sie in ihrer Klasse gesagt, alle Schüler sollten [Schüler X.] überall blockieren, weil er ein Psychopath ist."

Im Gespräch mit den Eltern und in Anwesenheit der Bildungsdirektion habe die Lehrkraft, so der Verfasser des Briefes an MeinBezirk.at, "behauptet, dass sei nie passiert". Von Einschüchterungen ist die Rede.

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