Sechs tote Störche bei Strommast

Sechs Weißstörche wurden leblos unter einem Strommast aufgefunden. | Foto: Foto: KK
6Bilder
  • Sechs Weißstörche wurden leblos unter einem Strommast aufgefunden.
  • Foto: Foto: KK
  • hochgeladen von Christoph Reicht

Alarmstufe Rot herrscht derzeit beim Steirischen Tierschutz, nachdem bei einem Abspann-Strommast in Gratwein sechs Weißstörche tot aufgefunden wurden. "Es hat sich dabei mit hoher Wahrscheinlichkeit um einen Stromunfall gehandelt", berichtet der Feldbacher Ornithologe Michael Tiefenbach, Koordinator des Artenschutzprogrammes Weißstorch in der Steiermark. "Die Tiere wurden an unterschiedlichen Zeitpunkten direkt unter dem Mast entdeckt, teilweise mit abgetrennten Gliedmaßen, doch meist äußerlich unversehrt." Der Vermutung, ein Tierhasser würde in Gratwein sein Unwesen treiben (wie in einem Bericht einer Tageszeitung kolportiert, Anm.), erteilen mehrere Augenzeugen eine Absage: "Ich habe den Betonmast von einem naheliegenden Café aus beobachtet. Auf der Spitze saß ein Storch, als es plötzlich zu einem lauten Knall kam und der Vogel herunterfiel", erinnert sich Heidi Krammer. Tags darauf, so ein anderer Zeuge, sei ein weiterer Storch leblos vom Mast gestürzt.

"Hohe Stromtodgefahr"

Der deutsche Naturschutzbund, kurz NABU, nimmt beim Thema "Stromtod bei Vögeln" eine europaweite Vorreiterrolle ein. Für Eric Neuling ist nach Sichtung des von der WOCHE zur Verfügung gestellten Fotomaterials klar, dass vom besagten Mast eine sehr hohe Stromtodgefahr für Vögel ausgehe. "Die Abstände zwischen den Traversen sind viel zu gering, auch die Abstände zwischen den Isolatoren und den Überspannelementen. Die Isolatoren sind außerdem zu kurz." Abhilfe könnten, so Neuling, entsprechende Langstab-Isolatoren oder Abdeckhauben schaffen.

"Kurzschluss ausgeschlossen"

Michael Tiefenbach sieht dringenden Handlungsbedarf und appelliert an die Energie Steiermark: "Vieles spricht dafür, dass diese Konstruktion als Todesfalle für Großvögel fungiert. Sie muss schnellstmöglich entschärft werden." Anders sieht das die Energie Steiermark. Konzernsprecher Urs Harnik: "Wir nehmen die Vorfälle ernst und haben eine technische Überprüfung der entsprechenden Stromleitung veranlasst. Aufgrund der vorliegenden Spannungsauswertungen können wir einen Kurzschluss in diesem Bereich definitiv ausschließen. Eine Überprüfung des Masts – der sich seit einigen Jahren an diesem Ort befindet – hat ergeben, dass keine sicherheitsgefährdenden Schäden vorliegen."

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Der Muttertag ist ein besonderer Tag, an dem wir die bedingungslose Liebe und Fürsorge unserer Mütter feiern und ihnen für ihre Rolle in unserem Leben danken. | Foto: ChristArt - Fotolia

Wir wünschen alles Gute zum Muttertag!

Am 12. Mai ist Muttertag! Die schönste Gelegenheit um unseren Müttern für alle ihre Liebe, Fürsorge, Geduld und Opferbereitschaft zu danken und ihre wichtige Rolle in unserem Leben zu würdigen!  GRAZ-UMGEBUNG. Mit ihrer Umarmung kann sie selbst den größten Schmerz heilen, dank ihrer Ratschläge und ihrem offenen Ohr lösen sich Probleme viel schneller, ihrer Geduld und Fürsorge ist es zu verdanken, dass man selbst nach einem miesen Tag wieder lächelt. Die Liebe einer Mama ist bedingungslos und...

  • Stmk
  • Graz-Umgebung
  • PR-Redaktion
Anzeige
Spielbetrieb ab Juni am neuen Beachvolleyball-Platz in der Gemeinde Haselsdorf-Tobelbad. Das freut auch Ortschef Hubert Holzapfel. | Foto: MeinBezirk.at
3

Ortsreportage Haselsdorf-Tobelbad
Nicht nur der Beachvolleyball-Platz ist neu

Es geht rasant dahin: Neuer Beachvolleyball-Platz, Straßen und Gehsteig-Sanierungen und Glasfaserausbau. HASELSDORF-TOBELBAD. In Zukunft wird es noch schneller in der Gemeinde Haselsdorf-Tobelbad. Die Rede ist vom Internet, denn der Glasferausbau in der Kommune steht so gut wie in den Startlöchern. Knapp 200 Interessierte kamen zu der Bürgerversammlung, in der das Projekt von A1 näher beschrieben wurde. Bis zu 93 Prozent der Bevölkerung können mit diesem Hochleistungs-Internet und nach...

  • Stmk
  • Graz-Umgebung
  • WOCHE Graz-Umgebung

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.