Ukrainehilfe
So hat GU-Nord geholfen, so wird weiterhin geholfen

Auch für Graz-Umgebung war klar: Den Menschen, die durch den Angriffskrieg vertrieben wurden, muss geholfen werden. Unzählige Private und Organisationen haben mit den Gemeinden zusammengearbeitet. | Foto: Jork Weismann
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  • Auch für Graz-Umgebung war klar: Den Menschen, die durch den Angriffskrieg vertrieben wurden, muss geholfen werden. Unzählige Private und Organisationen haben mit den Gemeinden zusammengearbeitet.
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Es ist ein trauriger Jahrestag, der am vergangenen Freitag begangen wurde: Am 24. Februar jährte sich der Beginn des Krieges in der Ukraine. Wir haben uns angeschaut, wie in Graz-Umgebung Nord geholfen wurde und wie weiterhin geholfen wird.

GRAZ-UMGEBUNG NORD. Exakt eine Woche vor dem 24. Februar 2023 hat das Land Steiermark im Hinblick auf die Hilfeleistungen für die Ukrainerinnen und Ukrainer gezogen. "Seit Beginn des furchtbaren Angriffskriegs auf die Ukraine haben die Steirerinnen und Steirer großartige Hilfe geleistet. Einerseits mit Hilfslieferungen für die Menschen vor Ort und andererseits mit der Aufnahme von Vertriebenen bei uns in der Steiermark", teilte Europalandesrat Werner Amon mit.

Rückblick: Jörg Zwicker aus Rein hat mehreren Familien über die Grenze geholfen und bei sich aufgenommen. Uns erzählte er am 2. März 2022 von den Erfahrungen an der polnisch-ukrainischen Grenze:

Fluchthilfe: "Krieg mit Waffen führt doch keiner mehr"

Die Volkshilfe hat reagiert

In der Marktgemeinde Gratkorn zum Beispiel wurden in einer Großunterkunft zu Beginn des Krieges 43 Personen aufgenommen, hauptsächlich Frauen und ihre Kinder sowie ihre Haustiere. "Viele von ihnen sind in den ersten Wochen weitergezogen, meistens zu Verwandten in anderen europäischen Ländern. Kontakt haben wir noch zu drei Familien, eine davon in Irland, eine in Schottland und eine in Spanien", erzählt Yasemin Cetin von der Volkshilfe Bezirksverein GU-Nord. Aktuell befinden sich in dieser Unterkunft keine ukrainischen Vertriebenen mehr, lediglich im Kloster in der Dult sind nach wie vor Frauen und Kinder untergebracht. Die Kinder besuchen die Schulen in Gratkorn.

Die Volkshilfe hat bei den Unterkünften geholfen. | Foto: Privat
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In Gratwein-Straßengel sind rund 50 Personen in Einzelquartieren untergebracht worden. Viele besuchen Deutschkurse über den Österreichischen Integrationsfonds in Graz und werden von der Integrationsbeauftragten der Gemeinde, Astrid Schatz, zusätzlich betreut. Monatlich besuchen die Menschen auch die Volkshilfe-Teestunde im Generationenhaus, die zur Plattform für den Informationsaustausch mit verschiedensten Vereinen und Institutionen geworden ist. "Der Spracherwerb läuft zäh, viele wollen einfach wieder nach Hause, deswegen gibt es auch kaum Arbeitsaufnahmen", so Cetin. "Einige mussten ihre Arbeit in der Ukraine wieder aufnehmen, viele wollten den Sommer zu Hause verbringen."

  • Der Bezirksverein der Volkshilfe deckt derzeit noch mehrere Bereiche für die Geflüchteten ab: Begleitung bei Behördenwegen, Schul- und Kindergartenanmeldungen, Wohnungssuche, Arbeitssuche, Beschaffung von dringend benötigten Utensilien durch Spendenaufrufe oder die Organisation von ärztlicher Versorgung bei Bedarf. Drei Kinder werden von einer Volkshelferin und ausgebildeten Frühförderin im Hinblick auf ihre Diagnosen, etwa Authismus, betreut.
Die Unterstützung für die Ukrainerinnen und Ukrainern war groß und nach wie vor wird geholfen. | Foto: unsplash/Max Kukurudziak
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Ein echter "Ort des Respekts"

Initiiert von Tanja Grinschgl wurde in Gratkorn eine eigene Spielgruppe gegründet. Ziel war es, den Kleinsten einen Ort zum Spielen und zum Austausch geben zu können, während die Eltern auch Zeit für sich selbst haben und ihre Kinder gut betreut zu wissen. Die Spielgruppe wurde im Juli 2022 österreichweit als "Ort des Respekts" nominiert. Und sie wird mit März (freitags ab 13 Uhr) wieder aufgenommen: "Der Bedarf ist nach wie vor gegeben. Die Kinder brauchen einen Ort, an dem sie einfach Kinder sein können", sagt Grinschgl. 

Von St. Oswald bis Kumberg, von Übelbach bis St. Radegund und Stiwoll: Es gibt keine Gemeinde, die nicht geholfen hat. Sachspenden wurden gesammelt, direkt an den Grenzen geholfen, Familien aufgenommen und noch viel mehr. | Foto: Gemeinde St. Oswald bei Plankenwarth
  • Von St. Oswald bis Kumberg, von Übelbach bis St. Radegund und Stiwoll: Es gibt keine Gemeinde, die nicht geholfen hat. Sachspenden wurden gesammelt, direkt an den Grenzen geholfen, Familien aufgenommen und noch viel mehr.
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Zwei Familien sind geblieben

"Wir werden in Übelbach Flüchtlinge aus der Ukraine aufnehmen. Wir bitten dringend um deine Unterstützung beim Ausstatten von Wohnungen. Benötigt werden Betten, Bettwäsche, Handtücher, Geschirr etc.", teilte Bürgermeister Markus Windisch kurz nach Kriegsbeginn auf seiner Facebook-Seite mit. Unzählige sind dem Aufruf gefolgt, haben sich zusammengetan, Spenden gesammelt und Privatunterkünfte zur Verfügung gestellt. Auch wurde ein Deutschkurs auf die Beine gestellt und Platz im Kindergarten und der Schule gemacht. Am 16. März sind die ersten Vertriebenen angekommen.

Nur wer jemals seine Heimat aufgrund eines Krieges verlassen musste, wird wissen, wie es sich anfühlt, zu fliehen. Und wie groß die Sehnsucht nach dem Zuhause wirklich ist. Zwei Familien sind nach wie vor in der Marktgemeinde Übelbach untergebracht, alle anderen sind zu ihren Familien in die Ukraine zurückgekehrt. 

Frohnleiten hat knapp 100 Vertriebene aufgenommen. | Foto: Stadtgemeinde Frohleiten
  • Frohnleiten hat knapp 100 Vertriebene aufgenommen.
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Knapp 100 Vertriebene 

Nirgendwo im Bezirk wurden so viele Menschen aufgenommen wie in Frohnleiten. Die Stadtgemeinde hat in Kooperation mit der Caritas das ehemalige Hotel Frohnleitnerhof für Geflüchtete bereitgestellt. Ehrenamtliche taten sich zusammen, Dolmetscherinnen und Dolmetscher wurden gesucht und Sachspenden organisiert. Darüber hinaus hat der Gemeinderat eine finanzielle Soforthilfe auf die Beine gestellt und ein Spendenkonto eingerichtet. Aktuell sind nur noch wenige Familien in Frohnleiten.

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