Weltfrauentag
Umdenken in der Arbeitswelt gefordert

Beruf und Familie unter einen Hut zu bekommen, ist schwer, vor allem in herausfordernden Zeiten wie diesen. | Foto: Standsome Worklifestyle
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  • Beruf und Familie unter einen Hut zu bekommen, ist schwer, vor allem in herausfordernden Zeiten wie diesen.
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  • hochgeladen von Nina Schemmerl

In der heimischen Wirtschaft wächst der Frauenanteil, doch Frauen haben mehr denn je zu kämpfen.

Die Unternehmerinnen sind längst auf der Überholspur: Bereits rund 30.000 Betriebe in der Steiermark sind in Frauenhand, über 4.000 davon in Graz-Umgebung. Zum Internationalen Frauentag, der am 8. März gefeiert wird, sprechen Frau-in-der-Wirtschaft-Bezirksvorsitzende Martina Hohl und ihre Stellvertreterin Susanne Cerncic über Frauen in der aktuellen Krise.

Rekordkurs und Krise

Der Frauenanteil in der heimischen Wirtschaft beträgt mittlerweile 65 Prozent. "Ein Rekordkurs", sagt Hohl, "vor allem im Dienstleistungssektor sind Frauen stark vertreten." Trotz dieser erfreulichen Nachrichten haben Frauen nach wie vor zu kämpfen. Aktuell nicht zuletzt, weil sie am Arbeitsmarkt stärker von der Corona-Krise betroffen sind. So stieg im Vorjahresvergleich die Zahl der arbeitslosen Frauen auf 35,5 Prozent – mehr als doppelt so viele wie Männer. Grund dafür: Sie arbeiten häufiger in Branchen, die von Lockdown und Kurzarbeit betroffen sind. Etwa in der Gastronomie oder als körpernahe Dienstleister. Darüber hinaus jonglieren Frauen zwischen Job, Haushalt und Kindererziehung, weshalb nicht wenige die Familie der Berufswelt vorziehen.
"Wirklich gut geht es dem Großteil im Moment nicht. Frauen müssen mehr zurückstecken, das ist eine Herausforderung und kostet viel Energie."

Mehr Anerkennung notwendig

Was es braucht, um verstärkt aus der Krise herauszugehen, sind Unterstützungen. Von finanziellen Hilfen abgesehen, brauche es ein Umdenken und mehr Anerkennung. "Spätestens jetzt ist es an der Zeit, dass sich Frauen auf die Füße stellen. Homeoffice, Kinderbetreuung und mehr, das alles wird auf einmal gestemmt", sagt Cerncic. Kurz: Die beiden Unternehmerinnen wünschen sich eine neue Aufteilung im privaten Bereich und in der Arbeitswelt, die auch nach dieser Krise Frauen den Rücken stärkt, faire Bezahlungen bei gleicher Tätigkeit und ein flexibleres Betreuungsangebot für den Nachwuchs. Dabei spielt ein regelmäßiger Austausch eine entscheidende Rolle. Gegenseitige Unterstützung ist das Schlagwort. In den letzten Monaten fanden Netzwerktreffen virtuell statt. "Wir lassen uns nämlich nicht unterkriegen. Als Unternehmerinnen meistern wir alles und halten zusammen", so Cerncic.

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