Viele Hände zum Schutz von zwei Flügeln

Die Juraschafe von Helmut Alessio in Trautmannsdorf gehören zum Weideprojekt des Vereins LEiV.                                         Fotos: WOCHE
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  • Die Juraschafe von Helmut Alessio in Trautmannsdorf gehören zum Weideprojekt des Vereins LEiV. Fotos: WOCHE
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Das Weideprojekt ist ein wichtiger Teil der vielen
Aktivitäten des Vereins LEiV zum Schutz der Blauracke.

walter.schmidbauer@aon.at

Fünf Standbeine hat die Arbeit des Vereins Lebende Erde im Vulkanland (LEiV) im Wesentlichen“, zählt Gebietsbetreuer Bernd Wieser diese im Folgenden auf: Das Eichenprojekt in den Murauen, das Heupellets-Projekt, der Blaurackenaktionsplan, die Gebietsbetreuung der Naturschutzgebiete und das Biotop- und Weideprojekt. Letzteres steht auch besonders im Mittelpunkt einer Fahrt durch das Natura 2000 Gebiet mit dem Titel „Teile des Südoststeirischen Hügellandes und Grenzlandbäche“, zu der Wieser eingeladen hat.
Erstes Ziel ist ein Biotop, das im Zuge des Baus der großen Kläranlage in Merkendorf, eine der zehn Mitgliedsgemeinden von LEiV, entstanden ist. Hier wurde ein Flussaltarm nachgebaut. Baumstümpfe und Gebüsch bieten Brutmöglichkeiten für die Blauracke und andere Vögel. Für den Eisvogel wurde ein eigenes Bruthaus gebaut.
Weiter geht die Fahrt nach Hofstätten bei Trautmannsdorf. Hier sind die Jura-Schafe von Helmut Alessio ein wichtiger Teil des Weideprojektes von LEiV. Auf den von den Schafen beweideten Naturschutzflächen wächst auch Obst heran, das Alessio nach alter Tradition zu Edelbränden verarbeitet.
Die Angus-Rinder von Laasen
Auf der Weiterfahrt zum nächsten Weideprojekt in Laasen bei Tieschen weist Wieser immer wieder auf Wiesenstreifen hin, die von LEiV bewirtschaftet werden. „Etwa 380 Hektar Wiesen gibt es im Blaurackengebiet, das eine Gesamtfläche von 2.700 Hektar hat. Davon werden etwa 115 Hektar von LEiV betreut. 50 Hektar ehrenamtlich, also ohne Förderungen“, erklärt Wieser.
Über 40 Bauern arbeiten auf den LEiV-Flächen. Er zeigt auch immer wieder Sitzstangen, die für die Blauracken aufgestellt wurden. Etwa 1.200 stehen im gesamten Gebiet.
Wir erreichen inzwischen den Hof von Reinhard und Annemarie Wango in Laasen. Hier stehen 50 Fleckviehrinder im Stall. In der wärmeren Jahreszeit sind sie auf der Weide. Die Stars sind aber die elf Angus-Rinder, die sich Wango auch zugelegt hat. Unter ihnen erregt besonders der zutrauliche Stier Pezi Aufsehen (siehe dazu den Bericht auf Seite 22). Wango ist auch für die Bewirtschaftung der LEiV-Flächen vom Verein angestellt.
Neben den Schaf- und Rinderweideprojekten von LEiV gibt es auch ein Weideprojekt mit Lamas in Klöchberg. Eine Schweineweide soll in Dirnbach kommen.

4 Fragen an Bernd Wieser

Herr Wieser, was ist LEiV?

LEiV heißt Lebende Erde im Vulkanland und ist ein im Jahre 2003 gegründeter Verein mit 500 Mitgliedern und zehn Mitgliedsgemeinden. Diese sind Stainz bei Straden, Hof, Krusdorf, Straden, Merkendorf, Bad Gleichenberg, Kapfenstein, St. Anna am Aigen, Frutten/Gießelsdorf und Tieschen.

Was ist die Hauptaufgabe des Vereins LEiV?

Hervorgegangen aus der Pacht- und Pflege-Interessensgemeinschaft Stainz bei Straden, widmet sich LEiV dem Schutz der Blauracken und der Natur im südoststeirischen Hügelland. Der Verein wurde von Bürgermeister Karl Lenz und mir ins Leben gerufen und ist mit Hilfe von zahlreichen ehrenamtlichen Helfern zu einer der bedeutendsten Naturschutzgruppen der Steiermark geworden.

Welche Tätigkeiten setzt der Verein?

Der Verein widmet sich dem Naturschutz, der Öffentlichkeitsarbeit, der landwirtschaftlichen Umstrukturierung sowie der Schaffung zusätzlicher touristischer Einkommensmöglichkeiten für die ländliche Bevölkerung der Region. Es werden alte Traditionen wie das Korbflechten ebenso gefördert wie die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Der Verein ist mit Partnerorganisationen im In- und Ausland ständig in Kontakt, um eine länderübergreifende Artenschutzinitiative für die Blauracke und andere gefährdete Tier- und Pflanzenarten zu erreichen. Wir haben in der vergangenen Periode etwa 140 Projekte durchgeführt. Unsere Mitglieder haben über 2.000 Stunden ehrenamtliche Arbeit geleistet. Über 4.000 Leute haben an den ökotouristischen Veranstaltungen teilgenommen.

Haben Sie noch ein besonderes Anliegen?

Anliegen hätte ich viele. Vorrangig möchte ich aber einige wichtige Termine, die in nächster Zeit stattfinden, bekannt geben. Am 20. Jänner werden im Trauteum in Trautmannsdorf die Forschungsergebnisse über Insekten im Vulkanland präsentiert. Beginn ist um 17 Uhr. Am 23. Jänner findet mit Beginn um 10 Uhr im Gasthof Pock in Hof die Mitgliederversammlung von LEiV statt. Es gibt Kurzvorträge und die Neuwahl des Vorstandes. Die Ramsarwanderung ist heuer am 30. Jänner in Krisovec in Kroatien. Es gibt Busse von Graz, Feldbach und Straden. Interessenten mögen sich bei mir anmelden. Die Fahrt kostet zehn Euro.

Wo: Verein LEiV, Stainz bei Straden auf Karte anzeigen
Die Juraschafe von Helmut Alessio in Trautmannsdorf gehören zum Weideprojekt des Vereins LEiV.                                         Fotos: WOCHE
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