"Fokus Frau"
Von Übelbach nach Brüssel: EU hautnah erleben

Hat klare Ziele: Kerstin Schönbacher will mit ihrem Praktikum in Brüssel die EU besser verstehen. | Foto: KK
  • Hat klare Ziele: Kerstin Schönbacher will mit ihrem Praktikum in Brüssel die EU besser verstehen.
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Sie ist jung, weiblich – und sie will etwas bewegen: Die Übelbacherin Kerstin Schönbacher absolviert an der Seite von Simone Schmiedtbauer, Hitzendorfs Ex-Bürgermeisterin und nun Mitglied des Europäischen Parlaments, ein Praktikum in Brüssel. Uns verrät sie, wie sie dazu kam und warum die Politik mehr jugendliche und weibliche Stärke zeigen muss.

WOCHE: Ihr Facebook-Profil verrät, dass Sie viel unterwegs sind. Woher kommt die Lust, Neues zu entdecken?
Kerstin Schönbacher: Ich liebe es, zu reisen und neue Länder, Menschen und Kulturen kennenzulernen. Seit der Schulzeit versuche ich, so viel wie möglich von der Welt zu sehen, denn dadurch lernt man zu verstehen, wie andere Kulturen denken, und lernt auch erst so richtig zu schätzen, wie gut es uns in Österreich eigentlich geht.

Ihr Vater ist seit 20 Jahren im Übelbacher Gemeinderat. Wurde Ihnen Politik in die Wiege gelegt?
Indirekt wahrscheinlich schon. Mein Interesse an der Politik hat sich aber erst in meinem Studium der Volkswirtschaftslehre so richtig gezeigt. Mein Vater hat das Interesse immer sehr gefördert und mich auf Veranstaltungen oder Diskussionen mitgenommen, damit ich einen besseren Einblick in die Politik bekomme.

Was war der Grund, um nach Brüssel zu gehen?
Mir war es wichtig, so viel Auslandserfahrung wie möglich mitzunehmen, bevor ich in die Arbeitswelt einsteige. Vor zwei Jahren habe ich schon ein Praktikum in Bangkok absolviert.
Die Europäische Union habe ich immer schon als eine interessante Institution gesehen. Um mir ein genaues Bild davon zu machen, habe ich mich für ein Praktikum im EU-Parlament beworben. Ein Grund war natürlich auch, dass mit Simone Schmiedtbauer nun eine Abgeordnete im Parlament sitzt, die ich vor meinem Praktikum schon persönlich kannte. Das heißt, ich wusste, für was sie sich einsetzt. Ich möchte live erleben, wie die EU funktioniert.

Wie sieht momentan Ihr Berufsalltag aus?
Ich bin noch nicht so lange im Parlament, konnte aber schon einen guten Einblick in die Arbeit gewinnen. Der Alltag ist sehr vielfältig und beinhaltet neben täglichen Sachen, die im Büro anfallen, auch Besuche von Ausschusssitzungen oder Teilnahmen an Webinaren. Es ist auf jeden Fall immer sehr viel zu tun, und das ganze Team arbeitet hart, um die Interessen der österreichischen Landwirte zu vertreten.

Jugend und Politikverdrossenheit: Ist das nur ein Klischee?
Es gibt bestimmt einige Jugendliche, die sich mit der Politik nicht wirklich identifizieren können oder kein Interesse zeigen. Es gibt aber auch genug Jugendliche, die sich sehr engagieren, die wirklich etwas verändern wollen. Wir machen jetzt Politik für die Zukunft, die diese Jugendliche betrifft, man sollte sie also in die Entscheidungen miteinbeziehen.

Warum sind so wenig Frauen politisch aktiv? Welche Anreize müssten geschaffen werden?
Ich denke schon, dass mehr Frauen in die Politik sollten. Ein Grund, wieso wenig Frauen in diesem Bereich tätig sind, ist meiner Meinung nach die schwierige Vereinbarkeit von Beruf und Familie in diesem Bereich. Man ist immer viel unterwegs, hat viele Veranstaltungen, abends und auch am Wochenende, da braucht man einen Partner, der das unterstützt. Vor allem, wenn man schon eine Familie und Kinder hat. Ich denke auch, dass man als Frau sehr viel Mut und Selbstbewusstsein braucht, um sich in der Politik durchzusetzen, was vielen Frauen vielleicht fehlt, obwohl sie eigentlich Interesse an der Politik hätten.

Welche Frauen braucht Europa?
Europa braucht mutige, interessierte, selbstbewusste Frauen. Frauen wie dich und mich.

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