In der Gemeinde Wundschuh
Widerstand gegen Vergrößerung einer Schottergrube
Petition mit über 200 Unterschriften: Grüne Ortsgruppe in Wundschuh wehrt sich gegen Waldrodung und befürchtet Belastungen für Bewohnerinnen und Bewohner im Ortsteil Ponigl.
WUNDSCHUH. Es ist nicht so eine massive Abbruchkante wie im deutschen Tagebau Garzweiler in der Nähe des Dorfs Lützerath, das zum Synonym für den Klimaprotest wurde. Und doch ist die Grundstimmung im beschaulichen Wundschuh ähnlich.
"Wald statt Schotter"
Im Südosten der Gemeinde soll an einem bereits bestehenden Schotter-Abbaugebiet eine weitere Grube entstehen und dafür eine große Waldfläche gerodet werden. Mitte März fand beim Ausweichquartier des Gemeindeamts in Wundschuh für das Ansuchen des Schotterunternehmens um den Ausbau einer Schottergrube im Ausmaß von 49.000 Quadratmeter die mündliche Verhandlung statt. Auch um die Bewilligung einer Bergbaustraße samt Brücke mit einer Gesamtlänge von rund 105 Meter wurde angesucht. Die Grünen im Ort machen unter dem Motto "Wald statt Schotter" nun Stimmung gegen den Ausbau. Gerade für den Ortsteil Ponigl würde es zu massiven Belastungen kommen, heißt es von den Grünen. So werde zu den Lärm- und Staubbelästigungen durch Baggerungen und Transporte, durch den Wegfall des Walds als natürlicher Schallschutz auch erhöhte Lärmbelästigung von der Autobahn und Koralmbahn befürchet. Auch der Verlust des Naherholungsgebiets durch die Rodung des Mischwalds stößt den Grünen sauer auf. "Es sind noch ein paar Punkte, wo man einhaken kann. Das Lärmgutachten fehlt und wir würden mit einem Naturschutzexperten den Wald gerne noch einmal auf schützenwerte Dinge anschauen", erklärt die Grüne Ortssprecherin Veronika Bacher.
Petition wurde übergeben
Bereits an die Bezirkshauptmannschaft übergeben wurde eine Petition mit über 200 Unterschriften gegen Rodung und Ausbaggerung des Wundschuher Bodens. Damit hat man jetzt auch Parteienstellung. Die Probebohrungen im Wald hätten bereits ergeben, dass überall Schotter vorhanden ist. "Wenn die geplante Grube dort erschöpft ist, das soll laut Experten nach fünf bis sechs Jahren der Fall sein, würde der Wald weiter gerodet werden", befürchtet Bacher. "Von der Verhandlungsleiterin sind sämtliche Fakten auf den Tisch gelegt worden. Auch die Gemeinde hat ihre Stellungnahme, auch in rechtlicher Hinsicht abgegeben. Es ist öffentliches Gut, das da durchführt. Für den Ortsteil Ponigl soll es keine wesentliche Schlechterstellung geben. Sämtliche Einwendungen und Stellungnahmen werden von der BH Graz-Umgebung jetzt abgehandelt", erklärt Wundschuhs Bürgermeisterin Barbara Walch. Bis das erledigt ist, heißt es also warten. Das endgültige Ergebnis wird von den Auswirkungen der Stellungnahmen abhängig sein.
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