Experte bestätigt
Wolf in Graz-Umgebung gesichtet

Dieses Tier wurde in Eisbach-Rein von einer Wildkamera aufgenommen. | Foto: Steirische Landesjägerschaft
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In Gratwein-Straßengel, im Ortsteil Eisbach-Rein, hat eine Wildkamera eine Aufnahme gemacht, die man so selten sieht: Höchstwahrscheinlich handelt es sich bei dem Tier, das vor die Linse gekommen ist, um einen Wolf.

GRATWEIN-STRASSENGEL. Es dürfte mittlerweile die dritte Sichtung eines Wolfes in der Steiermark binnen kürzester Zeit sein. Wie ORF.at berichtet hat, gab es im April im Raum Neumarkt im Bezirk Murau zwei Wolfssichtungen, wobei es sich um ein und dasselbe Tier handeln könnte. Jetzt haben Jäger in Eisbach-Rein, Bezirk Graz-Umgebung, einen weiteren Wolf entdeckt. 

Expertise vom Wolfexperten

Beim Auslesen der Speicherkarte einer Wildkamera hat ein Jäger die Bilder entdeckt und sie an Aldin Selimovic vom Forschungsinstitut für Wildtiere in Wien übermittelt. Selimovic ist Wildbiologe, Wolfexperte und Österreichs neuer Wolfbeauftragter. Und er bestätigte, was der Jäger schon vermutete: Bei dem Tier, das vor die Wildkamera lief, handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um einen Wolf. Dieser befindet sich nach einer näheren Analyse der Bilder in einem gesundheitlich nicht optimalen Zustand – er könnte von der Räude oder einer ähnlichen Erkrankung befallen sein.

Kein schöner Anblick, aber genau das kann passieren, wenn ein Wolf in der Nähe ist: Ein Rehbock wurde gerissen. | Foto: Privat
  • Kein schöner Anblick, aber genau das kann passieren, wenn ein Wolf in der Nähe ist: Ein Rehbock wurde gerissen.
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Weidesaison und Setzzeit hat begonnen

Jäger:innen und Landwirt:innen sind beunruhigt, wenn sich ein Wolf in der Nähe befindet. Warum? Zum einen hat die Weidesaison begonnen, zum anderen steht die Setzzeit kurz bevor. Hier ist deshalb Zusammenarbeit gefragt. "Mit unserer flächendeckenden Struktur ist die Jagd der wichtigste Partner für die verlässliche Erhebung von Daten, wenn es um die Wildlebensräume der Steiermark geht. Das gilt natürlich auch dann, wenn große Beutegreifer wie der Wolf auftauchen", sagt Landesjägermeister Franz Mayr-Melnhof-Saurau. Und weiter:

"In enger Abstimmung mit den zuständigen Behörden wird die Situation beobachtet, um festzustellen, ob es sich um ein durchziehendes Einzeltier handelt oder ob es sich länger im Gebiet aufhält. Anhand von DNA-Spuren kann vielleicht auch eine Identifizierung gelingen."

Höchste Vorsicht ist geboten

Der Meldungskette entsprechend wurden im direkten Umfeld in Eisbach-Rein die Landwirt:innen, Jäger:innen und der Bezirksjägermeister Harald Schönbacher informiert. Sie alle wurden gebeten, mit erhöhter Aufmerksamkeit einen Blick auf die aktuelle Situation zu haben. Für die Landwirt:innen ist diese Information besonders wichtig, um ihre Weidetiere aufmerksam beobachten und schützen zu können. Die zuständigen Jäger:innen werden als Expert:innen vor Ort besonders in die Gewinnung von DNA-Spuren miteinbezogen.

Und das sagen GUs Bezirksjägermeister und der Kammerobmann der Landwirtschaftskammer Graz und Umgebung zu der aktuellen Situation:

Bezirksjägermeister über DNA-Spuren und Abschuss

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