Ansichtssache
Hilfe statt Tadel
für die Nachbarn
Die Umweltkatastrophe in Westungarn nimmt verheerende Ausmaße an. Untersuchungen der bräunlichen Suppe ergaben, dass die Konzentration hochgiftigen Arsens und Quecksilbers im Rotschlamm weitaus höher ist als bisher angenommen.
Erst Tage nach dem Dammbruch dringt die Tragweite des Unglücks an die Öffentlichkeit. In den Flüssen Torna und Marcal ist alles Leben ausgelöscht. Über die Raab gelangen giftige Substanzen in die Donau. Damit sind die Länder flussabwärts von der Katastrophe betroffen. Aber auch für Österreich könnte der Schlamassel plötzlich eine Bedrohung darstellen. Nämlich dann, wenn Regenfälle ausbleiben sollten und der getrocknete Schlamm als Staub in unsere Richtung geweht wird.
Aus allen Richtungen schlägt den Verantwortlichen im Aluminiumwerk und der ungarischen Regierung ein eisiger Wind entgegen. Umweltschützer meinen, dass die Katastrophe hätte verhindert werden können. Hierzulande haben sich die Politiker der voreiligen und zurzeit ohnehin sinnlosen Kritik nicht angeschlossen. Österreich bietet Ungarn auf allen Ebenen völlig unbürokratisch seine Hilfe an. Hoffentlich können sich unsere Nachbarn daran erinnern, bevor sie wegen des relativ harmlosen Raabschaums wieder einmal zum Boykott aufrufen und ein ganzes Land diskreditieren.
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