Die Reform teilt Bezirk
Nicht alle Gemeinden aus Radkersburg sind bei Bezirksfusion mit Feldbach an Bord.
Mit Judenburg und Knittelfeld gibt es bereits ein Beispiel für eine Bezirkszusammenlegung. Von einer „bürgerfreundlichen Lösung“ mit „ausgewogenem Aufteilungsverhältnis“ sprechen politische Vertreter dieser Region. Einer Region, die der „roten“ Reichshälfte zuzuordnen ist. Der nächste Schritt der Bezirksreform könnte nun in einer „schwarzen“ Region über die Bühne gehen. Noch wird darüber hinter vorgehaltener Hand gesprochen, aber Ende 2012 sollen die Bezirke Feldbach und Radkersburg vereint sein. Ein wesentlicher Grund, warum hier der nächste Reformschritt gesetzt werden könnte, liegt auch darin, dass der Feldbacher Bezirkshauptmann Wilhelm Plauder im Laufe des nächsten Jahres in Pension geht.
Keine Hand mehr vorgehalten hat man sich in der Gemeinde Mureck. Dort gibt es seit Kurzem einen einstimmigen Gemeinderatsbeschluss, dass man bei einer Bezirksreform nicht an Feldbach, sondern an Leibnitz angeschlossen werden möchte. Murecks Bürgermeister Josef Galler zum Gemeinderatsbeschluss: „Es ist ein Wunsch der überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung. Die Gründe liegen in der Verkehrsanbindung und in der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Ausrichtung.
Da es in so einem Fall ja keine „Insellösung“ geben kann, ist natürlich auch die Meinung der Nachbargemeinde Murfeld interessant, die zwischen Mureck und dem Bezirk Leibnitz liegt. August Wonisch, Ortschef in Murfeld, hat auch eindeutige Präferenzen nach Leibnitz: „Murfeld bekennt sich zur Südsteiermark. Das Vulkanland ist gut aufgestellt, wir werden es auch weiterhin unterstützen, lassen uns aber nicht vereinnahmen.“
Geteilte Meinungen
Susanne Lucchesi-Palli, Obfrau der Kleinregion Mureck, zu der auch die Gemeinden Gosdorf, Eichfeld und Weinburg gehören, meint dazu: „Der Bezirk Radkersburg soll als solcher erhalten bleiben.“ In ihrer Gemeinde Weinburg ortet sie auch geteilte Meinungen.
Abgeordneter Martin Weber aus Tieschen wünscht sich gute Lösungen für die Bürger: „Ziel ist ein von allen mitgetragener Reformvorschlag. Auch bei der Bezirksreform sollen – ohne Scheuklappe – die Vorstellungen der Bürgermeister sowie der Bevölkerung berücksichtigt werden.“
Für den VP-Abgeordneten Anton Gangl kommt der Murecker Beschluss zu früh: „Damit wird voreilig ausgedrückt, dass man etwas aufgibt. Ich trete dafür ein, dass Radkersburg auch nach einer Reform deutlich erkennbar bleibt. Ich will weder, dass die Murecker nach Leibnitz noch nach Feldbach fahren müssen, sondern weiterhin nach Radkersburg.“
„Wirtschaftlich und gesellschaftlich ist Mureck eher zu Leibnitz als zu Feldbach ausgerichtet.“
Josef Galler, Bürgermeister
walter.schmidbauer@aon.at
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