Ehemaliger Ortschef bringt Saßtal-Variante ins Spiel
Mit einem dringenden Appell wandte sich der ehemalige Bürgermeister von Mettersdorf am Saßbach, Franz Gepp, an die Politik. "Es geht darum, im Saßtal zu einer vernünftigen und von der Bevölkerung verstandenen Lösung in der Causa Weinburg zu kommen und eine Abspaltung noch zu verhindern", so der langjährige Ortschef. Unverständnis herrsche darüber, dass einige Murtalgemeinden bei ihrem Wunsch nach einer Angliederung an Leibnitz zurückgepfiffen wurden und Weinburg nun bei einem Zusammenschluss mit St. Veit am Vogau den Bezirk wechseln könne. "Negativfolgen sind auf Jahrzehnte vorprogrammiert, eine Harmonie ist noch lange nicht zu erwarten", nimmt sich Gepp kein Blatt vor den Mund und nennt das Ganze einen Schildbürgerstreich. Er fragt sich, warum es nicht möglich war, zwei gestandene Saßtalgemeinden wie Mettersdorf und Weinburg zu Fusionsgesprächen zu bringen. Er sieht gemeindeübergreifende Einrichtungen in Frage gestellt und eine Schwächung von Institutionen des Bezirks Südoststeiermark.
Verwundert, dass wenige Monate vor der Fusionierung Stimmen dagegen laut werden, ist Susanne Lucchesi-Palli, Bürgermeisterin in Weinburg: "Mettersdorf war die erste aller angrenzenden Gemeinden, die von mir kontaktiert wurde. Man lehnte dankend ab, da kein Fusionszwang bestand." Eine weitere Variante mit angrenzenden Murtalgemeinden scheiterte am negativen Umfrageergebnis in Murfeld. Der Wunsch der Bürger zu einem Bezirkswechsel war dann ein wichtiges Argument bei den Verhandlungen mit St. Veit. Die Abstimmung darüber erfolgte nach monatelangem, fachlich begleitetem Prozess im Gemeinderat einstimmig. "Die drei Fusionsgemeinden sind auf gutem Weg voll Vertrauen und Wertschätzung. Mit den Nachbargemeinden wird Zusammenarbeit erfolgen, wo sie gewünscht und notwendig ist", so Lucchesi-Palli.
Kurzinfo:
St. Veit am Vogau fusioniert mit St. Nikolai ob Draßling (beide Bezirk Leibnitz) und Weinburg am Saßbach (Bezirk Südoststeiermark).
Die neue Gemeinde heißt ab 2015 St. Veit in der Südsteiermark, gehört zum politischen Bezirk Leibnitz, hat knapp über 4.000 Einwohner und eine Fläche von 68,6 Quadratkilometer.
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