Forum Seiersberg-Pirka: Starten statt warten

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Bürgerbeteiligung wird in Seiersberg gelebt und kritische Punkte offen angesprochen

Nach dem Auftakterfolg der Vorwoche fand am Dienstag, dem 17.12.2013, die Arbeitsgruppe des „forum Seiersberg-Pirka“ zu den so wichtigen Themen Verkehr und Mobilität sowie Raumordnung und Entwicklung statt.
In einer offenen Diskussion wurden Lösungsvorschläge zur Verbesserung der Luft, der Reduktion des Pendler- und Individualverkehrs und der Ausbau des öffentlichen Verkehrs angesprochen.
Uneingeschränkt befürwortet wurde von den interessierten Bürgerinnen und Bürgern die GKB-Haltestelle gegenüber dem Gemeindeamt, die mit einer Überplattung max. 50-80 Pkws aus Seiersberg Platz bieten soll. Befahrbar soll diese Parkmöglichkeit nur für SeiersbergerInnen sein, die Zufahrt erfolgt mittels der bereits bestehenden Bürgerkarte. Fragen zu einer Verlegung des Standortes nach Süden wurden von der GKB ausdrücklich abgelehnt. Das Ergebnis: Wenn ein Zug nach über 150 Jahren endlich in Seiersberg stehen bleiben soll und damit ein sinnvoller Ausbau des ÖV erfolgt, dann nur gegenüber der Gemeinde.
Der Bürgermeister stellt aber klar: maßgeblicher Entscheidungsträger ist die GKB. Mit der Unterstützung des Forums und der breiten Zustimmung der Bevölkerung gehe man nun noch gestärkter in die Besprechungen, die monatlich stattfinden. Kosten soll dieses Projekt rund 1,5 Millionen Euro, die aus den Mehreinnahmen durch die Fusion finanziert werden sollen.
Anschaulich erklärt wurde vom Verkehrsplaner Ing. Erich Pilz, dass durch die Errichtung der GKB Haltestelle nicht der Verkehr wie fälschlich angenommen in das Ortszentrum geleitet, sondern der Individualverkehr reduziert wird.
Einigkeit herrschte in Forum weiters über die Bedeutung der Begleitstraße als Ost-West sowie als Nord-Süd-Verbindung, um die Ortskerne zu entlasten. Bekanntlich ist die Begleitstraße in Seiersberg bereits fertiggestellt. Durch die Fusion kann diese nun auch in Pirka gebaut werden. Aus Richtung Süden baut der Bürgermeister aus Unterpremstätten, Anton Scherbinek, in Richtung Seiersberg. Gespräche mit Feldkirchen und der Stadt Graz sowie dem Land wird es im Frühjahr geben. Das Kostenvolumen ist mit ca. 3 Millionen beziffert und ist für die zukünftige Großgemeinde laut Bürgermeister Baumann bewältigbar. Für das Brückenbauwerk, welches im Süden über die A2 führen wird, sollen sich auch Wirtschaftsbetriebe beteiligen, diese Vorgehensweise hat bekanntlich auch bei der Autobahnabfahrt in Seiersberg mit den Firmen Pfeiffer etc.. bestens funktioniert.
Maßgeblich ausgebaut werden sollen auch die Radwege, war man sich im Forum Seiersberg-Pirka einig.
Sorgen wurden naturgemäß auch geäußert: Dabei wurde ein Verkauf des Wirtschaftshof-Geländes zur Sprache gebracht und neue Handelsflächen befürchtet. Der Bürgermeister winkt dabei klar ab: Beide Wirtschaftshöfe, also in Pirka und Seiersberg bleiben bestehen, es gibt keine Pläne für einen Verkauf des Wirtschaftshofes.
Auch ein gesetzlich möglicher Bau eines Fachmarktes hinter dem Hofer Markt wurde thematisiert, wobei Bürgermeister Baumann klar stellte: Bei jeder Art von Baumaßnahmen in diesem Bereich ist ein Verkehrskonzept notwendig. Wird das vom Land als negativ beurteilt, darf nicht gebaut werden. Klar stellte Bürgermeister Baumann auch, dass alle Grundstückseigentümer das Recht haben auf ihrem eigenen Grund und Boden zu bauen, da macht auch die Shoppingcity keinen Unterschied, die sich auch an die gesetzlichen Vorgaben halten muss. Ein Kino oder eine Disko ist laut geltendem Flächenwidmungsplan ebenso ausgeschlossen wie ein Nachtlokal, welches immer wieder heraufbeschworen wird.
Das Forum Seiersberg-Pirka brachte in der ersten Staffel viel Informationen und die Möglichkeit direkt mitzugestalten. Im Fall der Arbeitsgruppe „Verkehr und Mobilität“ sowie „Raumordnung und Entwicklung“ werden bis April vom Ingenieurbüro Pilz Zahlen erhoben und Messungen vorgenommen um im weiteren Schritt einen konkreten Zeitplan und detaillierte Maßnahmen basierend auf verkehrstechnisch fundierten Echtzahlen zu setzen.
„Starten statt warten“ ist das Motto, denn jetzt haben wir die Möglichkeit die Zukunft zu gestalten. Wenn wir nur warten und bremsen, verschlafen wir die Zukunft und stehen in 10 Jahren vor noch größeren Problemen. Alle die mit anpacken wollen, sind dazu eingeladen“, so Bürgermeister Baumann. Die nächste „Forum-Runde“ findet am 23. Jänner zu den Themen Vereine&Kultur sowie Sport&Gesundheit statt.

Wo: Sitzungssaal, Feldkirchner Str. 21, 8054 Seiersberg auf Karte anzeigen
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