Gratwein-Straßengel
Gemeinderatsitzung im Zeichen des Friedens
Öffentliche Gemeinderatsitzungen in Gratwein-Straßengel sind in der Regel ein Garant dafür, dass Zuschauerinnen und Zuschauer teils heftige Diskussionen und verbale Schlägereien mitbekommen. Bei der Sitzung am 30. Juni wurden allerdings versöhnliche Töne angeschlagen – man wolle einander die politische Hand reichen, für die Bürgerinnen und Bürger.
GRATWEIN-STRASSENGEL. Nach der Begrüßung und bevor die restlichen Tagesordnungspunkte überhaupt erst angegangen werden konnten (insgesamt standen 23 am Programm), begann die Sitzung mit einer zehnminütigen Unterbrechung, um die Gemeinderat Christian Strobl (Bürgerliste UGS) während der Fragestunde (Tagesordnungspunk zwei) bat.
Der Grund: Am Vormittag lud die SPÖ zur Pressekonferenz und präsentierte eine neue Initiative, die darauf abzielt, näher an der Bürgerinnen, näher am Bürger zu sein. Mit vier Schwerpunkten will man auf mehr Transparenz setzen und "miteinander statt übereinander" sprechen. Gemeint ist damit ein friedliches Miteinander aller Fraktionen, um für die Bürgerinnen und Bürger die besten Ergebnisse zu erzielen.
Ein Termin zur "Aussprache"
Genau dieses Händereichen wollte Strobl mit den einzelnen Fraktionsvorsitzenden besprechen. "Auch wir wollen euch die Hände reichen", sagte er, "im Interesse" der Bewohnerinnen und Bewohner; angesichts der "Vielzahl an offensichtlichen Problemen" sei dies aber kein leichtes Unterfangen. Ein Ergebnis ließ trotzdem lange auf sich warten: Bürgermeister Harald Mulle verkündete, dass man sich darauf geeinigt hat, sich am 9. Juli wieder zu treffen, um in die Tiefe zu gehen.
Vizebürgermeisterin Johanna Tentschert (Grüne) gab gegenüber MeinBezirk.at bekannt: "Da Thomas Frewein (Anm. d. Red.: Gemeinderat, SPÖ) und ich bereits einen Vorabtermin mit Volker Visotschnig, Experte für Systemisches Konsensieren, hatten, war mein Vorschlag jetzt, eine moderierte Runde mit Visotschnig zu machen, um die Zusammenarbeit in der Gemeindepolitik zu verbessern."
Auf Augenhöhe arbeiten
"Ich bin zuversichtlich", sagt Mulle nach der Unterbrechung dem restlichen Gemeinderat und fügte hinzu: "Es kostet uns allen ja nur Energie, wir wollen alle das Gleiche: Für die Gemeindebewohner arbeiten und die Gemeinde vorantreiben. Das ist ein guter Weg."
Vizebürgermeister Mario Schwaiger (ÖVP), der sich entschuldigen ließ und bei der Gemeinderatsitzung nicht anwesend war, lässt schriftlich gegenüber MeinBezirk.at wissen: Die ÖVP Gratwein-Straßengel ist sehr für ein konstruktives Miteinander. Ich hoffe, dass nun den Worten auch endlich Taten folgen und die schon oftmals versprochene Transparenz und Zusammenarbeit auf Augenhöhe seitens der SPÖ auch wirklich gelebt wird. Die ÖVP steht und stand schon immer für einen Wettbewerb der besten Ideen zum Wohle unserer Gemeinde."
Hier geht es zum Inhalt der Pressekonferenz der SPÖ Gratwein-Straßengel:
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