Problemfall Landstraße

Beispiel von Schäden auf Gemeindestraßen, wie sie durch Hitze und Frost entstehen können. Foto: WOCHE
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Ein Erhaltungsmodell für das steirische ländliche Wegenetz ist längst überfällig.

Das ländliche Straßennetz – zum Großteil Gemeindestraßen – hat in der Steiermark eine Länge von 25.000 Kilometer. Davon sind 18.000 Kilometer asphaltiert und leider auch oft in schlechtem Zustand. Viel stammt aus der Nachkriegszeit und wurde nicht auf heutige Belastungen – Gewicht und Häufigkeit der Befahrung – ausgelegt. Auch Hitze und Frost haben ihren Anteil an Schäden. Den Gemeinden fehlt oft das Geld. Notwendige Sanierungen werden aufgeschoben. „Im jetzigen System werden jährlich 75 Millionen Euro von den Gemeinden für Wegerhaltung aufgewendet. 40 Prozent davon fördert das Land“, weiß der Landtagsabgeordnete Martin Weber, der mit der Sache auch als Ortschef der Landgemeinde Tieschen konfrontiert ist.

Steiermark Schlusslicht

„Die Steiermark hat ein Drittel des österreichischen ländlichen Wegenetzes, ist aber eines der letzten Bundesländer ohne funktionierendes Erhaltungsmodell“, prangert Weber an. Ein erfolgreiches Modell wären Wegerhaltungsverbände, wie sie in anderen Bundesländern flächendeckend eingerichtet sind. „Wir haben landesweit seit vielen Jahren sechs Verbände und beste Erfahrungen“, erzählt Erich Breuer, Geschäftsführer des Verbandes Eisenwurzen über oberösterreichische Verhältnisse.
Dabei gibt es seit 2008 fünf Pilotprojekte in der Steiermark. Landtagsabgeordneter Siegfried Tromaier kennt das Projekt Kulmland: „Die Koordinierung der Erhaltungsmaßnahmen durch Verband und Fachabteilung 18D funktioniert hervorragend.“ Es wurde errechnet, dass solche Verbände eine Effizienzsteigerung von 15 Millionen Euro pro Jahr bringen würden. „Richtige Maßnahmen zur richtigen Zeit erhöhen die Lebensdauer bis zur Generalsanierung um 50 Prozent“, kennt Franz Reiterer, zuständiger Referatsleiter der Fachabteilung, das Rezept.
Weber möchte nach der Sommerpause im Landtag zwei Anträge einbringen: die flächendeckende Einführung von Wegerhaltungsverbänden und den Erhalt des Sonderetats des Landes von 5 Millionen Euro.

Ländliches Wegenetz in der Steiermark: 25.000 km
Davon asphaltiert: 18.000 km
Durchschnittlicher Aufwand der Gemeinden pro Jahr zum Erhalt und Bau: 75 Mio. Euro
Förderung dieser Erhaltungskosten durch das Land: 30 Mio. Euro (40%)
Zusätzlicher Sonderetat des Landes pro Jahr: 5 Mio. Euro
5 Wegerhaltungsverbände als Pilotprojekte: Kulmland, Ökoregion Kaindorf, Rund um den Erzberg, Übelbachtal, Rebenland Pössnitz-Saggautal.

walter.schmidbauer@aon.at

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