Tausende Pendler atmen auf

- <b>Zeigen Initiative:</b> Karl Puchleitner, Betriebsratsvorsitzender Christoph Holler, Franz Gosch, Johann Hartinger (v.l.).
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ÖAAB präsentierte Verbesserungen für den Pendlerbezirk schlechthin.
Ausgerechnet in einem durch und durch regionalen Betrieb präsentierte Obmann Franz Gosch die Erfolge "seiner" Pendlerinitiative. Doch der Ort war nicht zufällig oder gar irrtümlich gewählt. "Alle Unternehmer und Arbeitnehmer sitzen in einem Boot", erklärte ÖAAB-Bezirksobmann Johann Hartinger beim Betriebsbesuch bei Bauunternehmer Karl Puchleitner in Mühldorf. Pro Pendler, quasi eine Initiative gegen das Auspendeln, sei nämlich auch, "dass sich Betriebe dort ansiedeln, wo Arbeitsplätze gebraucht werden".
Freilich ist der Arbeitsplatz vor der Haustür der Idealzustand und Wunschtraum eines jeden Pendlers. Doch die Realität sieht anders aus. Die Südoststeiermark ist ein Pendlerbezirk, was AK-Vizepräsident Franz Gosch mit Statistiken darlegte. Im Land gibt es 337.000 Pendler, von denen 130.000 in einen anderen Bezirk und 30.000 sogar in ein anderes Bundesland zur Arbeit fahren. Der Pendleranteil ist in den ehemaligen Bezirken Feldbach und Radkersburg relativ hoch. 10.807 pendeln von Feldbach in einen anderen Bezirk, 2.114 gar in ein anderes Bundesland. Aus dem ehemaligen Radkersburg fahren 3.257 über die Bezirksgrenze zur Arbeit. 192 haben ihren Job nicht in der Steiermark.
Größte Erfolge seit 25 Jahren
Den Pendler-Euro feiert Gosch als gewaltigen Durchbruch in den Bemühungen um Verbesserung der Pendlerförderung. Pro Jahr gibt es für jeden gefahrenen Kilometer zum Arbeitsplatz und zurück einen Euro zusätzlich zur Pauschale. Neu ist auch, dass Teilzeitbeschäftigte anteilig Anspruch auf die Pauschale haben. Die Erhöhung der Fördersätze der Pendlerbeihilfe von Land und AK für Kleinstverdiener (neu bis 29.715 Euro Jahresbrutto) um 8 Prozent heftet Gosch ebenfalls auf ÖAAB-Fahnen. Einziger Wehrmutstropfen: Den stärksten Verbesserungen der Pendlerförderung seit 25 Jahren steht eine 5-prozentige Preiserhöhung bei Öffi-Ticktes im Verbund gegenüber. "Ein unverschämter Griff ins Geldbörserl derjenigen, die vorbildlich mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren", protestiert Gosch. Er rät zu Fahrgemeinschaften und macht Vermittlungsmöglichkeiten unter www.mitfahrboerse.st schmackhaft.
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