Wir haben als Schule Luftreiniger ausprobieren dürfen
Reine Luft in der VS Gschwendt in Kumberg

Foto: LUX

Österreichs Schulen betreiben dieses Schuljahr einen riesigen Aufwand, um die Ausbreitung von SARS-CoV-2, egal ob B.1.1.7, B.1.351, P.1 und B.1.617/B.1.618 oder wie die besorgniserregenden Mutationen alle heißen, zu verhindern. Schulen setzen auf die sogenannte AHA-L-Regel, also auf Abstand, Hygiene, im Alltag Maske und auf das „Lüften“. Seit dem Ende der Semesterferien kommen noch die „Nasenbohrtests“ dazu. Diese Selbsttests sind zwar besser als nichts, aber alles andere als sicher, schließlich erkennen diese 8 von 10 symptomlos infizierte Kinder nicht[1, 2].

Damit das Infektionsgeschehen in den Klassenräumen halbwegs kontrollierbar bleibt, ist der Elternverein der Volksschule Gschwendt, Bezirk Graz-Umgebung in der Steiermark, aktiv geworden und hat bei einem Anbieter von SARS-CoV-2 zertifizierten Luftreinigern angefragt, ob nicht die Ausstattung der Volksschule mit derartigen Geräten zu Testzwecken möglich sei: SARS-CoV-2 wird nämlich über das Einatmen von humanen Tröpfchen und Aerosolen, die mit ansteckenden Viren beladen sind, weitergegeben. Und mittlerweile ist durch Studien sehr gut belegt, dass ein Abstandhalten von 2 Meter das Risiko einer Ansteckung durch Tröpfchen mit mehr als 50 Mikrometer minimiert. Auch eine Maske wäre sinnvoll, die muss aber in einer Volksschule am Platz nicht getragen werden[3]. Was dann noch bleibt, ist das Ansteckungsrisiko im Fernbereich durch sogenannte Aerosolpartikel mit weniger als 50 Mikrometer Durchmesser und dieses lässt sich nur mit Lüften und Luftreinigern deutlich minimieren[4].

Die Volksschule Gschwendt als Modellschule

Die Firma LUX Österreich GmbH hat kostenlos vier mobile Luftreiniger (Aeroguard Sense) in den Klassenräumen aufgestellt. Durch die Luftreiniger mit fortschrittlichem HEPA-Filter und sehr hohen CADR-Wert (hoher Volumenstrom an gereinigter Frischluft) ist es gelungen, den Luftwechsel in den Klassenräumen gegenüber normalen Lüften in der kritischen Zeit von 15. Februar bis 17. Mai zu „verdoppeln“[4] und so ist auch der mehrwöchige Testbetrieb äußerst erfolgreich geführt worden: keine indirekten Infektionen und keine Störung des Schulbetriebs durch eine unangenehme Geräuschkulisse; keine aufreibende Wartungsarbeiten und nur geringe Energiekosten.

Jetzt erfolgt die Rückgabe der Luftreiniger, die Gemeinde sieht keinen Bedarf

Auch wenn Luftreiniger neben „Eingangstests“ ein sinnvoller und wichtiger Baustein für eine „virensichere“ Schule sind, gibt es keine Verpflichtung der Gemeinden ihre Schulen mit Luftreinigern auszustatten. Von der Bildungsdirektion für Steiermark gibt es keine Empfehlung und von der Gemeinde keine Bereitschaft für diese Bausteinaktion. Zumindest ist es dem Gesundheitsminister bewusst, dass Luftreiniger bestens funktionieren, wie er auch im Puls-24-Bürgerforum vom 17. Mai in seinen Antworten auf die Fragen von Simone Feichtner, der Initiatorin von „Sichere Bildung“, zugegeben hat. Und auch der Bildungsminister denkt bereits darüber nach.

Im Herbst wird die „Virensicherheit“ der Schulen sicher wieder Thema werden, denn solange es keinen Impfschutz für die Kleinen - also für die unter-12-jährigen Kinder - gibt, wird es dann wieder wichtig sein, die AHA-L-Regel zu befolgen. Schließlich erkrankt nach internationaler Datenlage statistisch gesehen jedes 14. Kind an „Long-Covid“[5, 6] und etwa 1 von 1000 Kinder an Mis-C[7, 8], einer überschießenden Immunreaktion, nach einer Infektion mit SARS-CoV-2. Das wollen Eltern und hoffentlich auch die Bildungsverantwortlichen verhindert wissen.

Deutschland nimmt sich’s jetzt vor: Über den Sommer sollen Schulen mit Luftreinigern ausgestattet werden. In Bayern ist dies bereits in jeder 5. Klasse der Fall.

Vielleicht schaffen es auch unsere Gemeinden, für das nächste Schuljahr, Luftreiniger für gesunde Klassenräume anzuschaffen und auch auf PCR-Gurgel- oder PCR-Lollitests zu setzen. Möglich ist es! Es ist nur eine Frage des Wollens.

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