Klaas im Land der Nordelfen

Am 21. Dezember ist Mittwinter, also Wintersonnenwende – die längste Nacht des Jahres und die Zeit der Erderneuerung. | Foto: Imago
  • Am 21. Dezember ist Mittwinter, also Wintersonnenwende – die längste Nacht des Jahres und die Zeit der Erderneuerung.
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  • hochgeladen von Nina Schemmerl

Mittwinterklaas und seine Frau mussten sich ordentlich festhalten, um nicht vom Schlitten geweht zu werden. Gemeinsam mit dem Märchenklaus begleiten wir sie auf ihrer Fahrt durch die kalte Winternacht.

Als das Polarlicht langsam dunkelte, beschloss Klaas, die Nacht auf sicherer Erde zu verbringen. Er rief seinen acht munteren Rentieren zu: „Bis zum Nordpol ist’s weit. Sucht euch eine große Wiese zum Landen!“ Dabei hatte er die wichtigste Regel vergessen: „Für eine abrupte Landung sag es einmal, für eine etwas ruhigere zweimal und für eine gemütliche dreimal.“
Hui, da ging´s hinunter zur Erde. Nur gut, dass Klaas und seine Frau auf Rentierwolldecken saßen, ansonsten wären einige blaue Flecke der Preis für die schnelle Landung gewesen. Inmitten einer Waldwiese setzten sie auf. Sie sahen sich um, nirgendwo war eine Rauchfahne oder ein Lichtlein zu erblicken. „Hoffentlich überstehen unsere Rentiere diese Nacht in der Kälte!“ Kaum hatte Klaas dies ausgesprochen, belebte sich die Natur. Am Rande der Wildnis tauchten bunte Häuschen auf, aus deren Schornsteinen Rauch aufstieg. Aus den Türen schlüpfte kleine Gestalten in dicken Stiefeln, mit warmen Hosen, Pullovern und Zipfelmützen. Angeführt von einer putzigen Frau näherten sie sich dem Schlitten.
„Willkommen im Lande der Nordelfen!“ rief Triana, die Anführerin der Elfen. Sie war in ein Sternenkleid gehüllt, über das sie einen roten Pelzmantel mit weißer Verbrämung trug. „Ihr seid die ersten Menschen seit vielen Generationen, die uns sehen können. Kommt in unser Versammlungshaus, da ist es wärmer.“ Klaas und seine Frau zwängten sich durch die winzige Tür. In der Mitte des Raums brannte ein offenes Feuer. Triana sagte: „Vor vielen Menschenleben lebten Elfen und Menschen fröhlich wie Geschwister in den Wäldern. Mit der Zeit beschuldigte man uns böser Magie und so erlosch unser gemeinsames Glück. Die Menschenwesen verloren ihre Güte und Liebe. Viele Tierarten und Pflanzen wurden vernichtet, und schließlich konnten sie uns nicht mehr wahrnehmen. Denn nur Menschen mit reinem Herzen können uns sehen.“ Stille trat ein, bis Klaas und seine Frau aus ihrem Leben erzählten. Irgendwann baten sie die Elfen, ihnen doch am Nordpol bei den Mittwintervorbereitungen zu helfen.
„Mittwinter? Was ist das?“, erkundigte sich Triana neugierig. „Mitten im Winter, wo Mensch und Tier fast an Dunkelheit und Kälte verzweifelten, wurde einst ein besonderes Kind geboren. Liebe und Güte strahlte es aus, Weise und Hirten verkündeten der ganze Welt: ´Das Licht der Welt ist geboren!´ Wer dies vernahm, wurden von ganzem Herzen froh. Als Trost in der heutigen kalten Welt erinnern viele Menschen einander einmal im Jahr daran. Reiche Kinder werden von ihren Eltern beschenkt, doch die armen und elternlosen Wesen beschenken wir.“ Die Elfen kamen nur zu gerne mit. Soll ruhig die ganze Welt sehen, dass es noch Wesen gibt, die keine versteinerten Herzen haben!

Infobox:

Bis ins 16. Jhd. wurden Märchen mündlich überliefert. Da durfte der Erzähler durchaus mal am Ende feilen. Dann begannen schriftliche Aufzeichnungen. Im 19. Jhd. erforschten Jacob und Wilhelm Grimm Märchen und legten eine der bekanntesten Sammlungen an. Moderne Märchen wie Michael Endes „Momo“ verhalf die Verfilmung zum Durchbruch.

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