Ernte: Ertrag varriert stark

Beim Kürbis ist durch kleinere                     Kerne weniger Kernöl zu erwarten. Engpass droht durch die gute Vorjahresernte keiner. | Foto: Bilderbox
  • Beim Kürbis ist durch kleinere Kerne weniger Kernöl zu erwarten. Engpass droht durch die gute Vorjahresernte keiner.
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  • hochgeladen von Elisabeth Kranabetter

Eine Herausforderung: Das war die Witterung heuer für die Landwirte im Bezirk. Auf den vielen Regen im Frühjahr folgte der extrem heiße Sommer. Im Bezirk ist Erntezeit. Viele Kulturen sind fast zur Gänze geerntet, mit anderen wird erst begonnen. Die WOCHE hat das zum Anlass genommen, sich in Graz-Umgebung umzuhören.
"Genaue Zahlen können wir erst nach Abschluss der Ernte nennen", sagt Rosemarie Wilhelm, Sprecherin der Landwirtschaftskammer. Verluste zeichnen sich allerdings ab: "In der Steiermark dürften wir 120 Millionen Euro Schaden haben, österreichweit 400 bis 500 Millionen", schätzt Josef Herzog, Grünlandbauer und Kammerobmann in Graz-Umgebung.

Beim Obst verschätzt
Treffen tut es wohl ziemlich alle, nur die Schwere variiert je nach Bodenbeschaffenheit. "Neben der A9 nach Süden war es heuer am schlechtesten", sagt Bauer Franz "Boris" Brumen aus Wundschuh, der mit seinen Erntegeräten überbetrieblich im Gebiet herumkommt. "Bei den schottrigen Böden gibt es beim Mais bis zu 90 % Ausfall, beim Kürbis bis 70 %." Dieser Meinung schließt sich auch Christian Konrad, Ackerbauer und Kammerobmannstellvertreter an. "Der Ertrag ist regional sehr unterschiedlich. Während er bei den schweren Böden wie etwa in Dobl oder Lieboch durchschnittlich bis gut ist, trifft es die Bauern bei den leichten, sandigen Böden entlang der Murachse richtig." Kernölengpass ist aufgrund der reichen Ernte im Vorjahr jedoch keiner zu befürchten, die Lager sind voll. "Am meist verschätzt haben wir uns heuer beim Obst", berichtet Herzog. "Durch die Hitze sind nämlich die Früchte erheblich kleiner." Generell war es für die Bauern wohl ein hartes Jahr, wie hart, lässt sich aber erst nach Abschluss der Ernte sagen.

UMFRAGE: Das sagen die Bauern im Bezirk:

Christian Konrad, Bauer aus Kalsdorf: "Der Ertrag ist regional sehr unterschiedlich. Besonders trifft es die Bauern entlang der Murachse mit leichten schottrigen Böden. Bei den schweren, wasserhaltigen Böden ist der Ertrag durchschnittlich bis gut. Bei den Käferbohnen wurde zum Beispiel durch die Hitze die Bildung der Schoten verhindert."

Franz "Boris" Brumen, Bauer aus Wundschuh: "Neben der A9 ist ein schottriger, sandiger, mittelschwerer Boden, da gibt es bei den Kartoffeln bis zu 60 % Ausfall, beim Kürbis bis 70 % und beim Mais bis zu 90 %. Bei den tiefergründigeren Böden ist der Schaden nicht so extrem, der Ausfall liegt zwischen 40 und 50 %. Die Versicherten sind mit einem blauen Auge davongekommen."

Simone Schmiedtbauer, Bäuerin aus Hitzendorf: "Die Ernte ist heuer ernüchternd. Wir haben nicht einmal die Hälfte des sonstigen, normalen Ertrags. Wir haben heuer das erste Mal Kürbis angebaut, mit äußerst geringem Ertrag. Allerdings will ich mich nicht groß beschweren, andere hat es noch schlimmer erwischt. Solche Jahre gibt es, das ist die Natur."

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