„Erträglicher“ für Land und Leute

Keine Geruchsbelästigung: Der Einsatz von Mikroorganismen im Stall wirkt sich positiv auf Gülle- und Bodenqualität aus. | Foto: KK
  • Keine Geruchsbelästigung: Der Einsatz von Mikroorganismen im Stall wirkt sich positiv auf Gülle- und Bodenqualität aus.
  • Foto: KK
  • hochgeladen von Heimo Potzinger

Anrainer und Bauern profitieren gleichermaßen von hygienischer Tierhaltung.

Er belästigt nicht nur, sondern gefährdet sogar die Gesundheit. Ist er einmal da, führt er zu Nachbarschaftsstreit. Bis er kommt, gehen ihm lange Genehmigungsverfahren voraus. Die Rede ist vom Gestank aus dem Stall. „Muss nicht sein!“ Das behauptet jedenfalls Vulkanland-Obmann Josef Ober und beruft sich auf Forschungsergebnisse zweier Firmen. Eine geruchsarme Tier- und Schweinehaltung respektive Gülleausbringung sei möglich – unter Einsatz von Mikroorganismen.
Der Gestank in der Tier- und Schweinehaltung brennt nicht nur in den Augen. So manchem brennt das Thema auch auf der Zunge. „Wenn man ehrlich ist, muss man sagen, dass die Geruchsbelästigung die Hauptproblematik in unserer Region ist“, meint Ober. Das behauptet er als Vulkanland-Obmann und im Namen von Anrainern, „die selbstverständlich Lebensqualität fordern“. Vor allem wenn die Jauche ausgebracht wird, stinkt‘s den Leuten im wahrsten Sinn des Wortes. Initiative ergreifen möchte er als Landtagsabgeordneter. Dabei will er auf die Rechte und Bedürfnisse der Bauern nicht vergessen.

Gut für Bauern und Anrainer

„Landwirte haben bis jetzt nicht viele Möglichkeiten gehabt, gegen die Geruchsentwicklung etwas zu tun“, nimmt Josef Ober bäuerliche Familienbetriebe in Schutz. Auf der einen Seiten seien sie zu wirtschaftlicher Expansion gezwungen, andererseits riskierten sie damit den Unmut ihrer Nachbarn. Aber: „Es gibt eine Lösung für das Problem – eine positive Lösung.“
Das Beimengen von fermentierten Kräuterextrakten ins Futter führe zu einer optimalen Verdauung. Durch Versprühen von Hygiene-Migulatoren im Stall ließe sich eine zu starke Geruchsentwicklung verhindern. Weil diese Maßnahmen darüber hinaus angeblich die Larvenentwicklung hemmen, sollte man mit einem Schlag auch die lästigen Fliegen los sein. Was aber am allerwichtigsten ist: „Es ist leistbar“, so Ober. Der finanzielle Aufwand beläuft sich laut Berechnungen der beiden Firmen zu Beginn auf 2,64 Euro pro Mastschwein und Mastperiode und reduziere sich in weiterer Folge auf 1,45 Euro – alles Zahlen und Daten, die freilich noch offiziell belegt gehören. Ober will daher im Land einen Forschungsauftrag initiieren. „Die Investitionen machen sich bezahlt“, ist sich Ober sicher. Durch aktive Bindung würden die Geruchsstoffe um bis zu 70 Prozent abnehmen. Das bedeute weniger Stress für die Tiere, die um etwa 5 Prozent an Gewicht zulegen. Schimmelbefall im Stall gehöre der Vergangenheit an. Außerdem spare man bei den Kosten für Tierarzt und Antibiotika. Teure Filter- und Lüftungsanlagen könne man sich gar komplett ersparen. Auch auf die Güllequalität wirkt sich die biologische Stallhygiene positiv aus.
Neben Nachbarn und Bauern profitiere vor allem die Umwelt durch die Reduzierung von Ammoniak- und Lachgasemissionen.

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Die Temperaturen steigen und damit auch der Genuss auf das Eis. | Foto: Courtney Cook/Unsplash

Graz-Umgebung
Eissaison startet: Kühler Genuss mit Geschmack

Egal, ob vegan, laktosefrei oder glutenfrei: Hinter den steirischen Eistheken wartet wieder ein breites Angebot auf Genießer. Sobald die Temperaturen wieder steil nach oben klettern, suchen viele nach einer süßen Abkühlung in den heimischen Eisdielen. GRAZ-UMGEBUNG. Trotz der Vorliebe für "typische" Sorten wie Vanille, Erdbeere und Schokolade, werden immer mehr Schleckermäuler von neuen Kreationen "eiskalt erwischt". Bewusster Eisgenuss Ausgefallen, nachhaltig und keine Chemie, das sind...

  • Stmk
  • Graz-Umgebung
  • WOCHE Graz-Umgebung

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.