Über eine Zukunft ohne Erdöl
Wolfgang Löser schwor in Lödersdorf auf die Energieunabhängigkeit ein.
Der Niederösterreicher Wolfgang Löser verwirklichte vor einem Jahrzehnt den ersten energieautarken Bauernhof Österreichs. Dafür wurde der gelernte Techniker national und international vielfach ausgezeichnet.
Die am Hof eingesetzten Technologien im Telegrammstil: Solar und Fotovoltaik auf dem Dach, sämtliche Geräte auf Pflanzenölbetrieb umgestellt, Wärmekraftkoppelung, Ökostrombeteiligung an Windkraft und Biomasseheizung.
In Lödersdorf referierte der innovative Landwirt und nahm sich dabei kein Blatt vor den Mund: „Wer als Betrieb, Gemeinde oder Region bis 2020 die Energiewende nicht schafft, fällt in den Entwicklungslandstatus zurück.“ Das Ölzeitalter ist seiner Meinung nach vorbei: „Kinder, die in den Neunzigern geboren wurden, erleben eine Zeit, in der es kein oder kaum mehr Erdöl gibt.“ 2050 werde Erdöl vollkommen bedeutungslos sein. Lediglich fünf Prozent der Energie werde dann, wenn überhaupt, aus Erdöl gewonnen. „Die Energiewende ist die Chance des ländlichen Raumes auf eine stabile Regionalwirtschaft“, ist Löser überzeugt.
Für knallharte Kostenrechner fand er provokante Worte: „Zu fragen, wann sich etwas rechnet, führt zur finanziellen Katastrophe der Zukunft. Wann rechnet sich ein Auto, wann ein Traktor? Rechnet sich der Urlaub?“
Energiewende auf dem Acker
Ausgehend von seiner Energievision hat Wolfgang Löser schließlich den Weg zur nachhaltigen Bodenbewirtschaftung gefunden. Humusaufbau als Basis für die Speicherung von Kohlenstoff sei neben der Umstellung auf alternative Energieträger für die Zukunftsfähigkeit der Erde wesentlich. Dass man an der PS-Leistung der Traktoren die Bodenqualität ablesen könne, verdeutliche den Handlungsbedarf in der Landwirtschaft.
Vulkanland-Obmann Josef Ober appellierte, den niederösterreichischen Energiepionier für die eigene Energievision zum Vorbild zu nehmen.
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