Premstätten: Asylwerber suchen Heimat bei uns

Birgit Zepf gilt als Mama der Premstätter Asylwerber
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  • hochgeladen von Edith Ertl

„Guten Morgen“ und „Grüß Gott“ steht auf handgeschriebenen Sprechblasen über den Betten von 21 Asylwerbern in Premstätten. Die Männer im Alter von 19 bis 50 kommen aus Syrien, Afghanistan, Eritrea und dem Irak. Ihr zweitgrößtes Ziel ist das Erlernen der deutschen Sprache, an erster Stelle steht der Wunsch nach einem Bleiberecht. Voraussetzung dafür ist ein Interview, auf das 20 von ihnen warten. Mohamed aus Syrien wurde von den Behörden schon befragt. Der 21jährige, der kurz vor der Matura aus dem Kriegsgebiet flüchtete, darf jetzt in einer Berufsschule schnuppern.

Ehrenamt baut Barrieren ab

Birgit Zepf lehrt den Asylwerbern unsere Sprache und unsere Kultur. „Inzwischen begleiten mich einige von ihnen schon in die Kirche“, lacht die Premstätterin. Der Anfang war schwieriger, mussten die Männer doch erst lernen, einer Frau die Hand zu reichen. „Integration kann nur durch zwischenmenschliche Begegnung und gegenseitige Wertschätzung erfolgen“, sagt Zepf. Sie arbeitet bei „Heidenspass“ mit, einem Arbeitsprojekt für schwer vermittelbare junge Menschen. Die Einrichtung in der Grazer Griesgasse 8 feiert am 15. September ab 18:00 Uhr ihr 10jähriges Bestehen. Für dieses Jubiläum haben ihre Schützlinge als Gastauftritt das Lied „Because I’m happy“ von Pharrel Williams einstudiert. Den Refrain wollen die Asylwerber in ihrer jeweiligen Muttersprache singen. Besucher sind willkommen, der Eintritt ist frei.

„Wir möchten etwas zurückgeben“, sagt Achmed aus dem Irak. Sich in die Gemeinschaft einbringen und für soziale Zwecke nützlich machen sind Anliegen, für die Birgit Zepf offene Ohren und Arme sucht. „Man braucht keine Angst haben, die Männer sind dankbar für jedes gute Wort“. Die Asylwerber bestreiten ihren Lebensunterhalt mit 150 Euro monatlich. „Für Kleiderspenden haben die Premstätter ihre Schränke geöffnet“, ist Zepf dankbar. An anderem, vor allem an Möglichkeiten zur Mitarbeit und Fahrkarten nach Graz, mangelt es (birgit.zepf@gmx.at).

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