AUSPROBIERT: Allerheiligenstriezelbacken in Stübing
Das Museum Stübing schloss die Saison mit einem traditionellen Striezelbacken. Die WOCHE war dabei...
Bereits zum dritten Mal fand am 29.10. im Freilichtmuseum Stübing das traditionelle Allerheiligenstriezelbacken im historischen Backofen statt. Bereits kurz nach neun Uhr fanden sich die ersten Besucher im Rauchstubenhaus "Paule" ein, um gemeinsam mit Justina Urdl, Edith und Gerda Wallner die Kunst des Striezelbackens zu erlernen und vor dem kalten Allerheiligenwetter Zuflucht zu finden.
Der Striezel gehört zu Allerheiligen wie die Gans zu Weihnachten. Der Brauch des Allerheiligenstriezelbackens geht auf antike Trauer- und Begräbniskulturen zurück: "Man schnitt sich die geflochtenen Haare ab, um seine Trauer auszudrücken und die Götter milde zu stimmen. Daher stammt auch die heutige Form des Striezels", so Gerda Wallner.
Geflochten werden die Striezel meist nach bestimmten Mustern. "Man kann unterschiedlich viele Stränge verflechten - auch ein Einstrangzopf ist möglich." Anhand von Stoffstücken wurden den Besuchern die vielen Flechttechniken näher gebracht. "Zuhause übt es sich aber am Besten mit Strumpfhosen."
Nachdem auch der letzte Besucher eine Flechttechnik erworben hatte, konnte man sich am Teig versuchen. Dank geduldiger Hilfe und zahlreicher Tipps sah auch der Striezel des untalentiertesten Besuchers zum Anbeißen gut aus und konnte mit Eigelb bestrichen werden. Dabei war vor allem darauf zu achten, nicht zuviel Eigelb zu nehmen, da der Striezel ansonsten schnell dunkel würde.
Um die Striezel backen zu können, wurde die Glut im Ofen gleichmäßig verteilt und dieser mit nassem Reisig ausgewaschen. "Jetzt können wir die Striezel für ca. eine halbe Stunde backen, müssen aber darauf achten, dass ihre Unterseiten nicht zu viel Mehl abbekommen haben, da dieses schwarz wird."
Während die Striezel im Ofen aufgingen und das Feuer romantisch knisterte, fand der Tag bei einem spannenden Märchen zum Thema Halloween, Samhain und Allerseelen einen idyllischen Ausklang. Mit vollem Magen und vielen Tipps im Gepäck machten sich schlussendlich auch die letzten Besucher auf den Weg nach Hause.
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