Befund von Dr. Hund: Ärzte auf vier Pfoten

Rocky riecht ein: Gleichweit hält ihm eine positive Probe unter die Nase.
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  • hochgeladen von Lucia Schnabl

Es ist eine große Verantwortung, die Wolfgang Gleichweit, Obmann des Vereins zur Ausbildung von Gebrauchs-, Forschungs- und Suchhunden in Frohnleiten, und seine Hunde tragen. "Immerhin ist es keine Kleinigkeit, einer Person mitzuteilen, dass sie an Krebs leiden könnte", betont er. In 93 Prozent der Fälle lägen die Hunde mit ihrer "Diagnose" richtig: "Die Atemluft- und Urinproben werden aber auch zwölf bis fünfzehn Mal von unterschiedlichen Hunden überprüft - nur um auf Nummer sicher zu gehen."

Der Test
"Obwohl der Hund über rund 250 Millionen Riechzellen verfügt, genügt es nicht, ihn einfach anzuhauchen", erklärt Gleichweit. Die Atemluftprobe sei viel eher morgens, in nüchternem Zustand, abzugeben: "Die Atemluft wird in einen Luftsack geblasen und anschließend langsam in ein Teströhrchen gepresst." Auch eine Urinprobe müsse abgegeben werden: Diese diene vor allem der Erkennung von Krebs an Blase, Gebärmutter und Eierstöcken, während die Atemluft ein Screening von Rachen, Hals, Brust und Lymphknoten erlaube. Auch ein Fragebogen zu Alter, Geschlecht und etwaigen Vorerkrankungen wird den Proben beigelegt.

Der Hundenase auf der Spur
Die Liebe zu Hunden hat Gleichweit bereits vor über dreißig Jahren entdeckt, als er noch Diensthundeführer bei der Polizei war. "In Florida erlebte ich dann zum ersten Mal, wie Hunde Hautkrebs erschnüffelten", erzählt der Pionier. Das war im Jahre 2003. Heute bildet er selbst Hunde aus - "und die erkennen mehr als nur Hautkrebs." Doch Gleichweit stieß in seiner Arbeit nicht nur auf ihm wohlgesinnte Personen: "Viele Ärzte wünschen sich keinen Partner auf vier Pfoten." Gegenwind sei er jedoch gewohnt: "Als ich 1996 den ersten Sprengstoff-Hund Österreichs ausbildete, begegnete man mir auch mit Stirnrunzeln. Ich weiß aber, was meine Hunde können", meint er und tätschelt stolz seinen Rocky. Auch sei an der MedUni bereits eine wissenschaftliche Arbeit zum Thema in Planung.

Das Test-Paket

"Zahlreiche Studien belegen bereits, dass Hunde in der Lage sind, Krebs zu erschnüffeln", so Gleichweit. Jede Krankheit verändere die körpereigenen Geruchsstoffe: "Krebs verursacht alkalische Gerüche, die für Hundenasen ganz eindeutig erkennbar sind."
Das Test-Paket zur Krebsfrüherkennung ist direkt beim Verein zur Ausbildung von Gebrauchs-, Forschungs- und Suchhunden in Frohnleiten (Kühau 18) erhältlich. Angefordert werden kann es unter der Telefonnummer 0664/9790300 oder unter www.krebssuchhunde.at. Kostenpunkt (incl. Versand): 95 Euro

Wo: VGFS, Kühau 18, 8130 Frohnleiten auf Karte anzeigen
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