Vorsatz vergessen, willkommen innerer Schweinehund!

Was soll ich nur essen? "Kleine Sünden sind erlaubt, aber alles mit Maß und Ziel", so die Expertin. | Foto: Andrey Popov_Fotolia.com
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  • Was soll ich nur essen? "Kleine Sünden sind erlaubt, aber alles mit Maß und Ziel", so die Expertin.
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Was am Beginn des neuen Jahres vielleicht allzu leichtfertig ausgesprochen wurde – "Jetzt stelle ich endlich meine Ernährung um" oder "Schluss mit dem Couch Potatoe-Dasein" – ist nun am 38. Tag des Jahres vielfach schon wieder dem Ausredenteufel zum Opfer gefallen und in Vergessenheit geraten.
Die WOCHE hat mit der Grazer Ernährungsexpertin Jane Bergthaler gesprochen, denn es warten noch ganze 327 Tage, an denen die gefassten Vorsätze "wiederbelebt" werden können.

Was sind allgemeine Tipps, die Sie all jenen geben können, die ihre Ernährung nachhaltig umstellen möchten?
Jane Bergthaler:
Die Ernährungspyramide bietet eigentlich die wichtigsten Eckpfeiler, nämlich Milchprodukte, Obst, Gemüse sowie Getreideprodukte sollten am besten täglich konsumiert werden. Fisch, Fleisch, Wurst, Eier sollten ein- bis zweimal pro Woche am Speiseplan stehen und alle sehr fettreichen Speisen nur selten.
Ich rate dazu, dass wir uns wieder mehr auf das besinnen, was gerade bei uns wächst – sprich, dass wir uns an der steirischen Ernährungspyramide orientieren. Die Lebensmittel, die gerade wachsen, enthalten auch die Nährstoffe, die unser Körper der Jahreszeit entsprechend benötigt.

Selbst kochen oder auswärts essen?
Natürlich empfehle ich, am besten selbst zu kochen. Wer den ganzen Tag arbeitet, kann das gemeinsame Kochen am Abend ja zum Familienhighlight "küren". Was zusammen zubereitet wird, schmeckt auch besser.
Im Gegensatz zu Fertigprodukten bietet frisch Gekochtes den Vorteil, dass man weiß, was drinnen steckt und dass garantiert keine unerwünschten Zusatzstoffe verarbeitet werden.

Welchen Stellenwert hat das Trinken?
Einen sehr hohen! So wiegen "flüssige Kalorien" beispielsweise schwerer als feste, das heißt im Glas sollte am besten nur Wasser, ungesüßter Tee oder stark verdünnter Fruchtsaft sein. Alkohol gilt als "Sünde" und sollte nur in Maßen getrunken werden.

A propos Sünden, soll man sich komplett kasteien?
Nein, keinesfalls. Man soll sich alles erlauben, aber alles mit Maß und Ziel. Und wenn man seinen Körper an eine gesunde Ernährung gewöhnt hat, dann verlangt er nach einer gewissen Zeit auch von selbst danach.
Aufpassen ist lediglich bei Junk Food angesagt, das heißt nicht umsonst so. Außerdem sollte man sich an fixen Essenszeiten im Abstand von vier bis fünf Stunden orientieren, das ständige Dahinessen ist ganz schlecht, wenn man Gewicht verlieren möchte.

Abnehmen ohne Sport, geht das?
Sport macht es sicher leichter. Aber bevor die große Frustration kommt, weil man sich zuviel auf einmal vorgenommen hat, ist es besser, zuerst die Ernährung umzustellen und dann in Bewegung zu kommen. Langsame Steigerung führt zum langfristigen Erfolg. Natürlich ist beim Sport eine Kombination aus Ausdauer- und Krafttraining sinnvoll.

Ein letzter Tipp zum Abschluss?
Unser Körper sagt uns eigentlich, was er braucht. Wir sollten mehr auf ihn hören. Bevor wir zu einer Mahlzeit greifen, sollten wir oft einmal in uns hinein hören, ob es nicht Durst ist, was wir haben. Wer bis zu drei Liter pro Tag trinkt, isst automatisch weniger.

Was soll ich nur essen? "Kleine Sünden sind erlaubt, aber alles mit Maß und Ziel", so die Expertin. | Foto: Andrey Popov_Fotolia.com
"Ist es Hunger oder Durst, was ich habe?", rät Diätologin Jane Bergthaler auf seinen Körper zu hören. | Foto: W. Stieber/LKH-Univ. Klinikum Graz
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