Im richtigen Takt zum Erfolg
Die Opernredoutemacher Michael Tomec und Bernd Pürcher über ihre Liebe zum Ball und warum sie das Tanzparkett meiden.
So etwas nennt man Eingebung. „Ich weiß nicht warum, aber als ich Bernd Pürcher damals im Café des Schauspielhauses sah, fragte ich ihn einfach, ob er die Opernredoute mit mir gemeinsam machen würde“, erinnert sich Michael Tomec, damals Betriebsdirektor im Schauspielhaus, an das Jahr 1999 zurück. Da suchte man gerade – ein Jahr nach der Opernredoutepremiere – eine neue Leitung. Und was für Tomec die Eingebung, war für Pürcher wohl Schicksal. „Ich habe im Premierenjahr bei der Redoute mitgeholfen, aber wollte mich eigentlich wieder voll und ganz auf mein Studium konzentrieren.“ Doch dann kam alles anders.
„Wir mussten bei unter null beginnen. Da wir beide ja nicht wirklich viel Ahnung von Ballorganisation hatten, waren wir so weit weg von einem Ball wie von technischer Chemie.“ Stundenlange Brainstorming-Meetings in Gastgärten im Bermudadreieck folgten und langsam nahm ihr Projekt Gestalt an. „Man fragte uns immer nach einem Konzept. Aber das hatten wir nicht. Unser Erfolg bestand aus dem richtigen Bauchgefühl, gepaart mit einem bisserl Hirn.“ Dieses Konzept schien aufzugehen.
Keine privaten Vorlieben
Zwölf Jahre später feiern die beiden Opernredoutemacher nun kommendes Wochenende (Samstag, 29. Jänner) die 13. Redoute. „Es ist einfach toll zu sehen, wie unser ,Baby‘ über die Jahre gewachsen ist.“ Und auch beruflich haben sich die beiden verändert. Als Geschäftsführer (Tomec) und Marketingleiter (Pürcher) sind sie als kreative Köpfe für das „Art+Event Theaterservice Graz“ verantwortlich. „Am Anfang war der Ball ein Auftrag für uns, jetzt ist es eine hobbymäßige Berufung.“ Nur der Ruf des Tanzparketts hat Tomec und Pürcher noch nicht eingeholt. „Ich habe zwar letztes Jahr einen Tanzkurs mit Opernhausintendantin Elisabeth Sobotka gemacht, aber Tänzer wurde trotzdem keiner aus mir“, schmunzelt Pürcher. Und auch Tomec kann dem nur beipflichten. „Außerdem haben wir am Ball gar keine Zeit dafür.“
Und wie lange wollen die beiden Herren den Ball noch organisieren? „Solange es geht. Freiwillig geben wir die Redoute sicher nicht ab.“
(Foto: Martin Wiesner)
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