Das Leben neu sehen bei schwerer Diagnose
Tipps vom Psychologen für Betroffene und Angehörige

Wenn einem der Arzt bzw. die Ärztin sagt, dass man nicht mehr gesund wird, ist das ein Schock. | Foto: pixabay
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  • Wenn einem der Arzt bzw. die Ärztin sagt, dass man nicht mehr gesund wird, ist das ein Schock.
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Dr. Philip Streit gibt Tipps für Betroffene und Angehörige zum Umgang mit der Diagnose „schwere Krankheit“.

Eine Diagnose, sei es Krebs oder eine chronische Krankheit, ist immer ein Schock. Sie stellt das Leben auf den Kopf. Die Energie der Angst, die entsteht, sollten wir nutzen, um etwas gegen die Krankheit zu tun. Denn was hilft, ist dann und wann einmal kräftig auszuheulen und mit dem Schicksal zu hadern.

Hoffnung und Zuversicht bei schwerer Krankheit

Das ist die Voraussetzung dafür, dass man die Situation so nehmen kann, wie sie ist, und sie lernt zu akzeptieren. Nur so kann das entstehen, was am entscheidendsten hilft: Hoffnung und Zuversicht darüber, dass es trotz allem eine gute, lebenswerte Zukunft geben kann. Das hat sogar günstige Auswirkungen auf den Verlauf der Krankheit.

Tipps zum Umgang mit Diagnosen

Hier nun einige Tipps, wie Sie selbst und auch Ihre Angehörigen mit der Diagnose „schwere Krankheit“ umgehen können:

  1. Nehmen Sie sich Zeit, die Diagnose zu verarbeiten.
  2. Reden Sie offen über Ihre Situation, auch in der Arbeit.
  3. Finden Sie den neuen Sinn des Lebens, der durch die schwere Krankheit entstanden ist.
  4. Tun Sie etwas für Sie Sinnvolles, das Sie schon immer tun wollten.
  5. Finden Sie neue Visionen zum Horrorszenario.
  6. Für Angehörige: Seien Sie für den Betroffenen da. Allerdings: Aussagen wie "Du wirst das ganz leicht schaffen" sind fehl am Platz.
  7. Suchen Sie sich Menschen, die für Sie da sind, die Sie begleiten. Signalisieren Sie der Krankheit: "Ich tue etwas gegen dich."
  8. Leben Sie ihr Leben so positiv wie möglich. Gönnen Sie sich etwas; das stärkt das Immunsystem.
  9. Seien Sie – auch durch andere – immer informiert, wie Sie behandelt werden.

So haben Sie ein Hilfenetz, damit Ihr Leben neu entstehen kann – und das kann ganz schön lebenswert sein!

Was tun, wenn der eigene Nachwuchs zu rauchen beginnt? Letzte Woche hat Dr. Philip Streit Tipps dazu gegeben.

Der Experte für Familienfragen: Philip Streit | Foto: Konstantinov
  • Der Experte für Familienfragen: Philip Streit
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Der Experte

Dr. Streit Philip Streit ist klinischer Gesundheitspsychologe, Psychotherapeut, Lebens- und Sozialberater.Seit 1994 leitet er das „Institut für Kind, Jugend und Familie“ in Graz, das auch jetzt für Sie unter 0316/77 43 44 da ist.
Web: http://www.ikjf.at/
Haben Sie Fragen, wie sie ihr Leben gestalten sollen, brauchen Sie Rat? Ihre Fragen an Dr. Philip Streit gerne jederzeit an: redaktion.graz@woche.at

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