17 Utopien für Graz: Kulturprojekt stellt sich wichtigen Fragen
Der Platz vor dem Grazer Uhrturm wird ja das ganze Jahr gerne von Touristen genutzt, um Fotos vom Wahrzeichen der Stadt zu machen. Am heutigen Mittwoch wurde die Örtlichkeit aber in den sogenannten "Utopia Square" verwandelt. Dahinter verbirgt sich ein Projekt der "Peace Babies". Dieses knapp 30-köpfige Künstlerkollektiv hat im Rahmen des Grazer Kulturjahres 16 Kurz-Performances und ein Abschluss-Event in allen 17 Bezirken durchgeführt. "Ausgehend von den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen haben wir uns auf die Suche nach Grazerinnen und Grazern, deren persönliches Engagement die Verwirklichung dieser Ziele auf lokaler Ebene vorantreibt, gemacht", erläutert Carina Steger vom Verein "Peace Babies".
17 Ziele, 17 Utopien
Ausgehend von den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen haben sich die Peace Babies auf die Suche nach Grazerinnen und Grazern, deren persönliches Engagement die Verwirklichung dieser Ziele auf lokaler Ebene vorantreibt, gemacht. "In jedem Bezirk haben wir Menschen und Vereine aufgespürt, die schon eine Utopie verfolgen", freut sich Steger. Die Grundlage für die künstlerische Auseinandersetzung war dann die Durchführung von Interviews mit diesen Personen. Unter anderem wurden die Aktivistin Doro Blancke, Marlene Seidel (Fridays for Future), Christian Kozina (ehemals MoVe iT), und Mitarbeiter der Zweiten Sparkasse interviewt."Wir wollten die Leute überraschen und sie dort erreichen, wo sie daheim sind."
Fragen, die alle betreffen
Das Endergebnis, also sämtliche Performances, kann nun vor dem Uhrturm betrachtet werden. Die Installation beschäftigt sich unter anderem mit UN-Themen wie "Energie", "Konsum" oder "Geschlechtergleichheit". Begeistert zeigt sich auch der Programm-Manager des Kulturjahres, Christian Mayer: "Dieses Projekt wirft eine ganz tolle Perspektive auf unserer Stadt. Da passt auch der Platz hoch über Graz perfekt. Die Fragen, die dahinterstehen, betreffen uns alle!" Für Kulturstadtrat Günter Riegler zeigt sich durch dieses Projekt einmal mehr, dass die Kernfrage "Wie wir leben wollen" aktueller denn je ist. "Kulturelle Fragestellungen sind kein Nebenthema. Es ist vielmehr der Kerninhalt von Kulturpolitik zu fragen, wie unser Leben ist und sein soll. Wir erleben ständig Dilemmata, wo wir uns entscheiden müssen. Wollen wir uns weltweit vernetzen, müssen wir reisen, was schädlich für die Klimapolitik ist. Es geht immer um Trade-offs", philosophiert Riegler.
Audiovisueller Spaziergang
Die von den "Peace Babies" im Rahmen des Projektes gestellten Fragen würden jedenfalls auch die nächste Generation adressieren. "Wir wollen im Rahmen des Kulturjahres diese Diskussion führen." Interessierte haben nun auch die Möglichkeit, in Form eines audiovisuellen Spazierganges einen Blick auf die zuvor bespielten Bezirke zu werfen. Der Spaziergang verwebt alle Performances miteinander. Denn keines der Nachhaltigkeitsziele kann ohne die anderen zur Umsetzung gelangen. Weitere Infos: https://www.utopiasquare.at/
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