Inklusive Grazer Kinderspielplätze
Barrierefrei spielen mit Hürden

Inklusiv, aber nicht öffentlich: Beim Bildungshaus Schloss Retzhof gibt es einen Kinderspielplatz mit Rollstuhl-Schaukel und anderen inklusiven Geräten.  | Foto: STVMB
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  • Inklusiv, aber nicht öffentlich: Beim Bildungshaus Schloss Retzhof gibt es einen Kinderspielplatz mit Rollstuhl-Schaukel und anderen inklusiven Geräten.
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In Sachen Inklusion auf Spielplätzen ist noch einiges zu tun. Warum es neben Geräten selbst auch gute Wege braucht.

Es ist eine große Aufgabe, inklusive Spielplätze zu schaffen. Das Ziel: Kinder mit und ohne Beeinträchtigung sollen gemeinsam an einem Spielplatz spielen können, was allein deshalb schon nicht so einfach ist, weil Beeinträchtigungen recht unterschiedlich sein können: "Kinder mit körperlichen Einschränkungen, Rollstuhlfahrer, Sinnesbeeinträchtigte wie Blinde oder Taube haben völlig andere Bedürfnisse als etwa autistische Kinder", erklärt Erika Wilfling-Weberhofer von der Steirischen Vereinigung für Menschen mit Behinderung. Sie lebt in Graz, ihre ältere Tochter ist von Geburt an chronisch krank und sitzt im Rollstuhl. Eine unterfahrbare Sandkiste mit Erhöhung, um mit dem Rollstuhl hineinfahren zu können, hat sie in Graz noch nie gesehen. Auch erst wenige, breite Rutschen, wo ein Rollstuhlkind in Begleitung rutschen könnte. (Oeverseepark, Eggenberg)

Mehr Inklusion auf Grazer Spielplätzen

"Auf den zentralen, großen Spielplätzen wie im Augarten, Volksgarten oder Stadtpark gibt es wenige oder gar keine inklusiven Spielgeräte", stellt Grünen-Gemeinderätin Manuela Wutte fest. In einem dringlichen Antrag wird sie morgen mitunter um mehr Lösungen für barrierefreies Spielen an öffentlichen Spielplätzen in Graz ersuchen.
"Was es auf jeden Fall auf jedem neu- oder umgebauten Spielplatz gibt: eine Nestkorbschaukel. Diese kann auch von Kindern mit Einschränkungen (Anm.: z.B. Kinder, die nicht eigenständig sitzen können) genutzt werden. Zu finden sind diese beispielsweise im Volksgarten, in der Ankerstraße, im Green City Park, am Hasnerplatz und Hilmteich sowie am Dominikanergrund", heißt es von der Abteilung für Grünraum und Gewässer. Eigenständig erklimmen können diese Geräte körperlich Beeinträchtigte allerdings nicht.

Beispiel Fröbelpark: Der Boden kann schwer mit Rollstuhl befahren werden, die Rutsche ist nicht breit und die Sandkiste nicht unterfahrbar. | Foto: K.K.
  • Beispiel Fröbelpark: Der Boden kann schwer mit Rollstuhl befahren werden, die Rutsche ist nicht breit und die Sandkiste nicht unterfahrbar.
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Die Fragen der Erreichbarkeit

Unabhängig von der geringen Zahl inklusiver Spielgeräte ist deren Erreichbarkeit ein Problem: Der letztes Jahr eröffnete Holzpanther-Spielplatz soll die Sinne ansprechen, liegt aber mitten am Aufgang zum Schloßberg und hat damit in Sachen barrierefreier Erreichbarkeit Luft nach oben. Weiters: "Wenn rund um einen Spielplatz Wiese ist, tut sich ein Rollstuhlkind unbegleitet schwer, überall hinzukommen", sagt Katja Hausleitner vom Kinderbüro. "Für mich als Mutter im Rollstuhl mit gesunden Kindern wäre eine bessere Befahrbarkeit mit breiten Wegen (Anm.: barrierefrei heißt mind. 1,2 Meter) hilfreich. Davon profitieren Eltern mit Kinderwägen gleichermaßen", bringt Barbara Sima-Ruml vom Referat Bautechnik und Gestaltung (Land Steiermark) ihre Erfahrungen ein.

Mehr zum Thema "Kindergerechtes Graz: Teilhabe für Kinder mit Behinderungen" ist hier zu lesen.

Inklusiv, aber nicht öffentlich: Beim Bildungshaus Schloss Retzhof gibt es einen Kinderspielplatz mit Rollstuhl-Schaukel und anderen inklusiven Geräten.  | Foto: STVMB
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