450 Jahre Jesuitenbibliothek
Das kulturelle Erbe der Unibibliothek
Die Grazer Jesuitenbibliothek ist eine der ältesten und bedeutendsten Sammlung wertvoller Handschriften und Drucke Österreichs. Heute besteht sie als Universitätsbibliothek Graz bereits seit 450 Jahren fort.
GRAZ. Im Zuge der Rekatholisierung der Steiermark kam es 1573 zur Gründung des Grazer Jesuitenkollegs, eines Lyzeum, also eine Schule für Mädchen, und auch eine Bibliothek wurde auf Initiative des Erzherzog Karls II. (1540 bis 1590) gegründet. Nachdem das Lyzeum zwölf Jahre später zur Universität erhoben wurde, erlangte auch die Bibliothek den Stand einer Universitätsbibliothek.
Mit dem Ziel, den Protestantismus zu bekämpfen und den katholischen Glauben zu stärken, wurde das Kolleg 1573 gegründet und entwickelte sich von da an zu einem Zentrum der Wissenschaft und der Kultur. Das Herzstück: die Bibliothek, in der vielfältige Bücher aus verschiedenen Wissensgebieten versammelt waren und sind. Denn diese Bibliothek überdauerte verschiedene Krisen, von Kriegen über Pandemien, und wurde über die Zeit mehrmals umgebaut und erweitert.
Kultureller Schatz bis heute
"Die Sondersammlungen der UB Graz bewahren einen einzigartigen steirischen kulturellen Schatz, insgesamt rund 200.000 Bände, darunter etwa 2.200 Handschriften und 1.000 Inkunabeln", berichtet Konstantin Tzivanopoulos von der Universität Graz. Im Bestand finden sich auch seltene und kostbare Werke, darunter beispielsweise ein Fragment der "32-zeiligen Bibel" – der ersten gedruckte Bibel von Johannes Gutenberg – oder die Erstausgaben vieler Werke Galileo Galileis sowie Handschriften und Erstausgaben von Johannes Kepler.
Mit einer Feier im Barocksaal des Grazer Priesterseminars, dem ersten Bibliotheksraum des Jesuitenkollegs, wurde das 450-jährige Jubiläum Ende November begangen. Dabei konnten Besucherinnen und Besucher einen Überblick über die Geschichte der Sondersammlungen oder einen Einblick in die aktuellen Projekte und Herausforderungen im Zeitalter der Digitalisierung erlangen.
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