„Die Gesellschaft macht einen zur Frau“

Sind Sie eine Feministin?
Ja!

Was bedeutet das für Sie?

Simone de Beauvoir sagte: „Man wird nicht als Frau geboren, sondern von der Gesellschaft zur Frau gemacht“. Diese Erkenntnis über Freiheit und Selbstbestimmung des Menschen bedeutet für mich Feminismus.

Haben Sie sich als Frau jemals benachteiligt gefühlt?
Ja, als ich schwanger wurde. Da kamen von Vorgesetzten Fragen wie: „Sie
werden ja wohl länger beim Kind zu Hause bleiben, oder?“ Ich war ein Jahr zu Hause und habe dann aber aufgrund meiner Körperfülle meinen damaligen Bildschirmjob verloren. Ich moderierte den „Report“.

Nun moderieren Sie „heute konkret“. Wie geht es Ihnen mit dem Druck, vor der Kamera perfekt auszusehen?

Es wäre schön, wenn man weniger schön sein dürfte.

Haben Sie sich als Frau auch schon bevorzugt gefühlt?
Wenn mein Mann mir liebevolle Komplimente macht.

Als Journalistin: Über welches Thema würden Sie noch gerne ein Buch schreiben?
Ich arbeite derzeit an einem Buch, das Thema bleibt aber noch geheim.

Die Begegnung mit welchem Menschen hat Sie als Journalistin besonders
beeindruckt?

Ein sehr langes Interview mit Hans Benedict, einem langjährigen ORF Korrespondenten im Nahen Osten, kurz vor seinem Tod. Wir haben über die Aufgaben und die Schwierigkeiten der Journalisten diskutiert. Sein wichtigstes Credo war in Bezug auf Informationen „Rechecken, rechecken, rechecken“. Das werde ich nie vergessen.

Was bedeutet es für Sie, ein politischer Mensch zu sein?

Ich bin durch und durch ein politischer Mensch, weil mich die gesellschaftlichen
Zusammenhänge immer interessieren werden.

Wie definieren Sie für sich selbst „Erfolg“?

An dieser Definition arbeite ich noch. Privater Erfolg ist für mich, wenn wir es in der Früh schaffen, ohne viel Chaos, mit Jause, Schultasche, Sohnemann, Hund und mir selbst um 7.30 Uhr aus dem Haus zu kommen.

Wenn Sie einen anderen Beruf hätten, welcher wäre es?
Schauspielerin oder Regisseurin.

Welche wichtige Lektion haben Sie gelernt?
Authentisch bleiben.

Wie haben Sie sich verändert seit Sie ein Kind haben?
Die ganze Welt verändert sich derart fundamental. Kein Stein ist auf dem anderen geblieben. Ich bin gezwungen-ermaßen etwas organisierter geworden.

Wenn Sie die Hauptrolle in einem Film spielen könnten: Welche Rolle wäre dies?
Eine Kämpferin für Gerechtigkeit.

Welche Charaktereigenschaft mögen Sie an sich selbst besonders gerne?
Meine Sensibilität für die Probleme der Menschen.

Welche Charaktereigenschaft hätten Sie gerne?

Ich wäre gerne ruhiger und besonnener.

Was bedeutet es für Sie, älter zu werden?
Dass der Tod unweigerlich näherkommt.

Eine Zeitmaschine wartet: Wohin reisen Sie?
In meine Studienzeit in Graz. Das war einfach herrlich.

Welchen Bezug haben Sie nun zu Graz?
Ich habe meine besten Freundinnen dort!

STECKBRIEF
- geboren am 5. 7. 1968
- Pädagogik-Studium in Graz
- seit 1988 beim ORF
- moderierte „ZIB 1“, „Betrifft“, „Report“, „Hohes Haus“,
- seit 2012 das Servicemagazin
„heute konkret“
- Sachbuch „HC Strache. Sein
Aufstieg. Seine Hinter-
männer. Seine Feinde“
- Mutter von Sohn Julian (8)

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