Gefragte Frauen mit Gabriele Lechner – Werben und wirtschaften

Vom Werbegeschäft an die Spitze von Frau in der Wirtschaft: Gabriele Lechner setzt sich hohe Ziele. | Foto: werbelechner
  • Vom Werbegeschäft an die Spitze von Frau in der Wirtschaft: Gabriele Lechner setzt sich hohe Ziele.
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Gabriele Lechner ist neue Vorsitzende von Frau in der Wirtschaft Steiermark. Sie startet mit großen Plänen.

In der Steiermark werden über 28.000 Betriebe von Frauen geleitet. Das Netzwerk "Frau in der Wirtschaft" soll für Frauen Kontakte knüpfen, Entwicklungen fördern und Erfolg unterstützen. Werbeexpertin Gabriele Lechner ist die neue Vorsitzende, im großen WOCHE-Interview spricht sie über ihre neue Aufgabe, die Bedeutung dieses Netzwerkes und wie sie es schafft, abzuschalten.

WOCHE: Sie sind neue Vorsitzende von Frau in der Wirtschaft Steiermark – welchen Stellenwert hat diese Position für Sie?
Gabriele Lechner: Einen sehr, sehr großen. Ich bin in einer Familie mit unternehmerischem Hintergrund aufgewachsen und durch meine eigenen Erfahrungen als Unternehmerin ist es mir schon lange ein Anliegen, die Rahmenbedingungen für Unternehmerinnen aktiv mitzugestalten und zu verbessern.

Welche Maßnahmen wollen Sie gleich am Beginn setzen?
Drei Punkte sind mir besonders wichtig. Zum einen möchte ich erfolgreiche Unternehmerinnen noch mehr vor den Vorhang holen, zum anderen will ich diese auch stärker in der Wirtschaftskammer einbinden. Mittlerweile ist zwar fast jede zweite Unternehmensgründung in der Steiermark weiblich, trotzdem liegt der Anteil der Funktionärinnen – obwohl er in den letzten Jahren gestiegen ist – noch immer erst bei rund 29 Prozent. Der dritte äußerst wichtige Punkt für mich ist der Ausbau des Projekts Unternehmerin macht Schule.

In der Steiermark sind über 28.000 Betriebe in Frauenhand – warum bedarf es Frau in der Wirtschaft überhaupt (noch)?
Mehr denn je bedarf es dieses Netzwerks. Die Wirtschaft wird weiblicher, aber Männer haben eine längere und intensivere Netzwerktradition. Daher ist es wichtig, dass wir Unternehmerinnen uns gerade durch das Netzwerk Frau in der Wirtschaft stärker gegenseitig unterstützen. Aber Frau in der Wirtschaft ist weit mehr als ein Netzwerk, es ist auch eine Interessenvertretung, die bereits zahlreiche Änderungen von politischen Rahmenbedingungen mitbewirkt hat.

Hauptberuflich sind Sie Geschäftsführerin der Agentur werbelechner – wie lassen sich beide Aufgabengebiete kombinieren?
Da die Aufgabe der Landesvorsitzenden bei Frau in der Wirtschaft Steiermark schon länger mein Traum war, habe ich in meinem Unternehmen die notwendigen Voraussetzungen dafür geschaffen, um ihr den Raum zu geben, den sie braucht, um auch langfristig etwas bewirken zu können. Mein Team bei werbelechner unterstützt mich da wunderbar!

Bleibt dabei noch Zeit für Hobbies und die Familie?
Ja, sicher und das muss sein! Aber ich habe zwei große Vorteile, meine Kinder sind im Vorjahr ausgezogen und leben schon ihr eigenes Leben und mein Mann hat seit jeher sämtliche meiner Vorhaben positiv unterstützt.

Wie finden Sie Ausgleich zur Arbeit?
In dem ich diese kostbare Zeit mit meinem Mann in der Natur und mit meinen Kindern oder lieben Freunden verbringe. 

Hat sich die Situation für Frauen in Sachen Vereinbarkeit von Kind und Karriere verbessert?
Ja, viele Rahmenbedingungen haben sich verbessert. Aber definitiv noch nicht genug. Solange eine Frau durch die Entscheidung für eine Familie noch immer mit schlechtem Gewissen leben muss, wenn sie arbeiten möchte oder mit einem wirtschaftlichen Nachteil rechnen muss, wenn sie nicht arbeiten möchte, solange die Kinder klein sind, ist das nicht der Fall. Ich würde mir mehr Entscheidungsfreiheit wünschen. Daher finde ich Forderungen von Frau in der Wirtschaft wie den Ausbau des Kinderbetreuungsangebotes oder Vereinheitlichung der schulautonomen Tage wichtig.

Nicht nur in Graz wurde erst kürzlich der Weltfrauentag begangen – wie würden Sie allgemein die Position von Frauen in der Wirtschaft und in der Gesellschaft in der Murmetropole einschätzen?
Ich habe es immer als Privileg empfunden, eine Frau zu sein. Aber ich hatte Glück, aufgewachsen mit zwei Brüdern, gab es bei meinen Eltern niemals einen Unterschied in dem, was wir erlernen und umsetzen durften. Ich finde, grundsätzlich haben Frauen in Graz gute Möglichkeiten. Man muss diese nützen – aber auf eigene Initiative hin. Niemand wartet auf einen, auch nicht wenn man eine Frau ist. Und ja, auch ich musste öfter die Erfahrung machen, dass bei diesem Thema noch Handlungsbedarf herrscht. Darum mein Engagement bei Frau in der Wirtschaft.

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