Dr. Streit
Glaube kann man nicht erzwingen

Ab 14 Jahren ist die Religion Sache des Jugendlichen. | Foto: Ramona Heim/Fotolia
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  • Ab 14 Jahren ist die Religion Sache des Jugendlichen.
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Wenn es um die Religion geht, sollten Eltern einen kühlen Kopf bewahren.

In der Zeit des Erwachsenwerdens steht die Autonomiefrage auf der Tagesordnung. Da wird auch Religion schnell zum Streitpunkt. Obwohl diese ab einem Alter von 14 Jahren Sache des Heranwachsenden ist, nötigen viele Eltern – und das quer durch alle Bekenntnisse – ihre Kinder, beim jeweiligen Glauben zu bleiben. Dabei geht es meist gar nicht um die Religion selbst, sondern um das jeweilige Wertesystem. Von diesem sind die Eltern zutiefst überzeugt, hat es ihnen doch immer Sicherheit und Orientierung gegeben – und in diesem Sinne wollen sie auch nur für ihr Kind das Beste.
Ist eine Streitigkeit entbrannt, lohnt es sich, innezuhalten. Das fällt den Kindern naturgemäß schwerer als den Eltern. Hier ist also in erster Linie Selbstkontrolle der Erwachsenen gefordert, um zu reflektieren: "Was wollen wir eigentlich? Was will mein Kind?" Und auf der anderen Seite: "Was will ich eigentlich, wenn ich mich so dagegen wehre? Was wollen meine Eltern?"

Hier nun ein paar Tipps, wie Sie Glaubensstreitigkeiten vermeiden können:

Seien Sie achtsam und sorgsam. Gehen Sie liebevoll und respektvoll miteinander um.

Billigen Sie dem jeweils anderen gute Motive zu.

Schaffen Sie, bevor Sie über solche Themen reden, eine Basis der Begegnung und der wechselseitigen Resonanz.

Tauschen Sie sich dann über Ihre Erwartungen aus.

Für Eltern:

Schaffen Sie einen Rahmen, in dem Ihre religiösen Überzeugungen ein attraktives Angebot sind.

Üben Sie keinen Druck aus.

Seien Sie offen und neugierig.

Seien Sie beruhigt, Jugendliche wollen sich an ihren Eltern orientieren.

Für Jugendliche:
Bleib cool! Deine Eltern wollen das Beste für dich. Gib ihnen die Möglichkeit dazu.

Damit wird eine Basis geschaffen, auf der sich Jugendliche frei für ein Glaubensbekenntnis entscheiden können, was bestärkend und sinnstiftend sein kann.

Der Experte:
Dr. Philip Streit

Philip Streit ist klinischer Gesundheitspsychologe, Psychotherapeut, Lebens- und Sozialberater.
Von 21. bis 24. Juni veranstaltet er gemeinsam mit vielen anderen den Kongress "Positive Psychologie und die Zukunft von Beratung, Therapie und Coaching in Graz".
Infos und Anmeldung:
www.akjf.at oder 0699 10142463
Leser-Fragen bitte an: redaktion.graz@woche.at oder per Post an „WOCHE Graz“, Gadollaplatz 1/6. Stock, 8010 Graz

Ab 14 Jahren ist die Religion Sache des Jugendlichen. | Foto: Ramona Heim/Fotolia
Dr. Streit veranstaltet im Juni einen Kongress. | Foto: Streit
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