"Graz darf nicht mehr Autos hereinlassen, als die Stadt verträgt!"

Setzt sich für Pförtner-Anlagen ein: TU Graz-Verkehrsexperte Martin Fellendorf. | Foto: Furgler
  • Setzt sich für Pförtner-Anlagen ein: TU Graz-Verkehrsexperte Martin Fellendorf.
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Sie stehen rund um das städtische Gebiet, meist vor großen Zufahrtsstraßen: die sogenannten "Pförtnerampeln".
Diese speziellen Ampeln lassen nur so viele Autos in die Stadt, wie diese auch verträgt: Ist ein gewisses Pensum an Autos innerhalb der Stadt erreicht, koordinieren die "Pförtnerampeln" die Einfahrt weiterer Pkw streng. Soll heißen: Die Grün-Zeiten der Lichtsignalanlagen werden drastisch reduziert.
Im Härtefall sperren die "Torwächter" weitere Autos sogar aus! Genau über eine solche Verkehrsmaßnahme soll Graz aber nachdenken. Zumindest, wenn es nach dem Leiter des Instituts für Straßen und Verkehrswesen der TU Graz, Martin Fellendorf, geht.

Flüssiger Straßenverkehr

Täglich rollen über 100.000 Autos in die Murmetropole. "Mit "Pförtnerampeln" könnte man die Anzahl der nach Graz pendelnden Menschen um zirka zehn Prozent in den Spitzenzeiten reduzieren", glaubt Verkehrsexperte Fellendorf. Nachsatz: "Damit würde der Grazer Straßenverkehr wieder wesentlich flüssiger laufen."

"Echte Alternativen"

Konkret könnten diese vor der Münzgrabenstraße oder vor der Einfahrt in die Wiener Straße deponiert werden. Stark auf Kosten der Pendler: Denn lange Wartezeiten vor den Toren der Stadt wären die Konsequenz. "Der derzeit noch geltende Reisezeitvorteil mit dem Kfz wäre durch diese Ampeln nicht mehr gegeben", erklärt Fellendorf. In der Folge wären die Pendler gezwungen, stärker auf Bus, Bahn und Bim zu setzen. Voraussetzung dafür: "Ein vernünftiges öffentliches Verkehrsnetz", so der TU Graz-Experte. Und: "Echte Alternativen zum Auto".
Pikant: In Graz hätte eine Erhebung der TU Graz bezüglich des Bedarfs an "Pförtner-Ampeln" durchgeführt werden sollen, doch die damalige Verkehrsstadträtin Lisa Rücker winkte ab: "Dieses System leistet keinen Beitrag dazu, den Autoverkehr in der Stadt zu reduzieren, es verlagert die Staubildung nur."

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