Graz muss in die Höhe wachsen. Aber richtig!

- Bernhard Inninger (Stadtplanung) meint:
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Neue Klimastudie für Graz sagt: Der Bau von Hochhäusern soll forciert werden.
Diese Woche wird eine brandaktuelle Klimaanalyse für die Stadt Graz veröffentlicht. Und diese hat vor allem für die Stadtplanung ganz entscheidende Auswirkungen wie deren Leiter Bernhard Inninger bestätigt: "Graz hat bekanntlich durch die Beckenlage ganz besondere Herausforderungen, wie es sie auf der ganzen Welt nur ganz selten gibt. Damit wir hier eine bestmögliche Luftqualität schaffen, müssen wir die künftige Bautätigkeit danach ausrichten."
Der spannendste Schluss aus der Klimastudie: Graz soll und muss in die Höhe wachsen – aber richtig. "Die wichtigste Luftzufuhr für Graz ist jene, die mit der Mur aus dem Norden kommt und wie in einem Düseneffekt Frischluft nach Graz bringt." Deshalb auch wichtig: Diese Zufuhr darf nicht blockiert werden.
Zweiter wichtiger Aspekt: Es braucht einen möglichst hohen Anteil an Grünfläche. Denn jeder Baum mehr verhindert, dass sich die Stadt zu sehr aufheizt und dadurch schlecht "belüftet" werden kann. Die Konsequenz: Um dem ständig steigenden Wohnbedarf in Graz gerecht zu werden, muss wieder mehr in die Höhe gebaut werden. Allerdings, so Inninger: "Wichtig ist es, dass die Hochhäuser richtig ausgerichtet sind." Das bedeutet: Mit der Breitseite Richtung Mur und gut gestaffelt, damit sie die Luftzufuhr aus dem Norden nicht blockieren.
Vorteil des Hochbaus gegenüber einer massiven flachen Bebauung: Es bleibt mehr Platz für Grünraum. Klar geht aus der Studie aber auch hervor, dass es Flächen gibt, die gar nicht mehr bebaut werden dürfen: "Zum Beispiel dort, wo die Mur ins Grazer Stadtgebiet eintritt. Diese Schneise muss komplett frei bleiben. Und der Grüngürtel darf ebenfalls nicht angegriffen werden", so Inninger. Und wo soll gebaut werden? "Verdichtet werden sollte sinnvollerweise entlang der S-Bahn und der Straßenbahnschienen, um den Anschluss an den öffentlichen Verkehr weiter zu forcieren."
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