Zwei Jahre Rauchverbot
Grazer Wirte bekommen positive Rückmeldungen
Seit 1. November 2019 gilt in allen österreichischen Lokalen ein generelles Rauchverbot. Vor der Einführung gab es viel politisches Hin und Her sowie eine Menge Sorgen von den betroffenen Wirten. Zwei Jahre später hört sich die Woche einmal bei Grazer Gastronomen um.
GRAZ. "Ein paar militante Raucher hat es gegeben, die aus Prinzip dagegen waren", erzählt Heinz Krenn, der in Graz zwei Burgerlokale betreibt." Die kommen inzwischen aber auch wieder." Insgesamt hätten die Gäste das Rauchverbot gut aufgenommen, sagt er. Für sein Restaurant "Heinz" direkt beim Stadion in Liebenau war das besonders wichtig, denn vor allem nach Sportveranstaltungen sind viele rauchende Gäste da. "Die meisten waren sehr verständnisvoll. Am Anfang haben ein paar darauf vergessen und sich im Lokal eine Zigarette angezündet, aber die haben sich sofort entschuldigt und sind vor die Tür gegangen, wenn wir sie daran erinnert haben", berichtet Krenn. "Jetzt stehen halt manchmal recht viele Leute draußen, aber wir haben zum Glück kaum Nachbarn, die das stören könnte." Er selber freut sich darüber, dass es jetzt eine klare Lösung gibt. Die getrennten Nichtraucherbereiche in den Jahren zuvor wären nicht ideal gewesen.
Beim Essen nicht g'schmackig
Auch für Georg Leitner von der "Welcher Stubn" hat das Rauchverbot gewisse Vorteile. "Für meine Mitarbeiter ist es so angenehmer zu arbeiten", erzählt er. "Und die Gäste bleiben oft länger da, um ihr Essen zu genießen." Einige würden zwar die gewohnte Zigarette zu einem Glas Wein oder zum Kaffee vermissen, aber inzwischen hätte man sich auch an die neue Situation gewöhnt. Nach Gesprächen mit Kollegen glaubt er, dass das Rauchen den Leuten eher in der Nachtgastronomie abgehen würde. "Beim Essen ist der Rauch vielen Leuten nämlich inzwischen richtig unangenehm", erzählt Leitner.
Bessere Luft drinnen, mehr Arbeit draußen
Im Grazer Univiertel freut man sich ebenfalls über die frische Luft und weniger Schmutz in den Innenräumen, seit das Rauchverbot da ist. "Und besonders von den Damen hören wir, dass es weniger Probleme mit Brandlöchern und dem Rauchgeruch bei der Kleidung", erzählt Philipp Nusshold vom Club Kottulinsky. Auch die Gäste würden das Rauchverbot durchaus unterstützen, einen Umsatzeinbruch wegen des Rauchverbots wäre jedenfalls nicht bemerkbar gewesen. Die Raucher vor der Tür bedeuten allerdings zusätzlichen Aufwand für das Lokal. "Unsere Security muss aufpassen, dass die Leute nicht zu laut werden", schildert Nusshold ein altbekanntes Problem im Univiertel. Ärgern tut er sich im Nachhinein außerdem auch noch über die frühere Lösungen mit den abgetrennten Nichtraucherbereichen. "Das war eine typisch österreichische Lösung", meint er dazu.
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