Kein Busticket
Grazerin wurde gestraft, weil App nicht funktionierte

Noch sind Bustickets bei Automaten, in der Trafik oder über die "Graz Mobil"-App erhältlich. Der Kauf funktioniert aber nicht immer einwandfrei. | Foto: Konstantinov
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  • Noch sind Bustickets bei Automaten, in der Trafik oder über die "Graz Mobil"-App erhältlich. Der Kauf funktioniert aber nicht immer einwandfrei.
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Kommendes Wochenende ist wieder Regen angesagt. Wer da vorhat, mit dem Bus zu fahren, der sollte wohl am besten jetzt schon sein Ticket kaufen. Falls die Technik nämlich versagt, sind die Kontrollorgane nicht sehr tolerant, wie uns eine Leserin schildert.

GRAZ. Der Kauf eines Fahrscheins ist auch nicht mehr das, was es einmal war. Wer vorhat, mit dem Bus zu fahren, sollte wohl am besten jetzt schon ein Ticket organisieren. Wenn nämlich die Trafik geschlossen hat und die "Graz Mobil"-App gerade nicht funktioniert, kann der Kauf eines einfachen Fahrscheins zur wahren Herausforderung werden.

Busfahrerinnen und -fahrer verkaufen ja bereits seit Längerem keine Tickets mehr, weil auch in den Grazer Bussen Automaten geplant sind. MeinBezirk.at-Leserin Cornelia Pregartbauer kann davon ein Lied singen – und wurde sogar gestraft. Normalerweise ist sie Radfahrerin, aber wegen Schlechtwetter war sie vor Kurzem auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen.

Bis Ende des Jahres sollen in Grazer Bussen Ticketautomaten wie bereits in den Straßenbahnen kommen. | Foto: Holding Graz/Lupi Spuma
  • Bis Ende des Jahres sollen in Grazer Bussen Ticketautomaten wie bereits in den Straßenbahnen kommen.
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Das Problem: weit und breit kein Ticketautomat, fast alle Geschäfte geschlossen und die App spinnt. "Der Busfahrer hat dann einfach nur mit den Schultern gezuckt und gesagt, er verkauft nichts", sagt Pregartbauer. "Ich könne mir aussuchen, ob ich mitfahren oder aussteigen will." Wegen fehlender Möglichkeiten entschied sich die Grazerin, einzusteigen und während der Fahrt den Kauf abzuschließen. Nicht nur, dass der Versuch ohne Erfolg blieb, genau in dieser Situation stiegen zwei Kontrolleure ein – wenig Verständnis und 70 Euro Strafe wegen Schwarzfahrens waren das Ergebnis.

70 Euro musste eine Grazerin wegen Schwarzfahren zahlen, obwohl sie gerne einen Fahrschein gekauft hätte. | Foto: analogicus/Pixabay
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Zynischer Strafbescheid

Aber das ist noch nicht alles: "Auf meinem Strafbescheid steht, ich soll bei der Tür einsteigen, wo ich ein Ticket kaufen kann." Nachdem der Ticketverkauf im Bus nicht mehr möglich war, versuchte Pregartbauer die Holding Graz zu erreichen, doch wird immer wieder nur weitergeleitet. "Mir geht es nicht darum, dass ich meine Strafe nicht zahlen will", sagt sie. "Aber das könnte man einfach verhindern und viel kundenfreundlicher gestalten."

Nur an wenigen Haltestellen gibt es bislang Ticketautomaten. Ansonsten bleibt noch die Trafik oder die App, um sich einen Fahrschein zu kaufen. | Foto: Martin Wurglits
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Fahrschein immer vorher kaufen

Laut der Holding Graz lag der erste Fehler der Kundin bereits darin, ohne Ticket in den Bus einzusteigen. "Fahrgäste sind beim Einstieg in unsere Fahrzeuge verpflichtet, einen gültigen Fahrschein zu besitzen", sagt Gerald Zaczek-Pichler von der Holding Graz auf die Vorwürfe. Er meint, man solle den Kauf immer vor der Fahrt abschließen und nicht erst währenddessen.

Gerald Zaczek-Pichler von der Holding Graz empfiehlt bei Problemen den technischen Support zu kontaktieren. | Foto: Marija Kanizaj
  • Gerald Zaczek-Pichler von der Holding Graz empfiehlt bei Problemen den technischen Support zu kontaktieren.
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Wenn die Technik versagt

Sollte es technische Probleme mit der App geben, empfiehlt er, sich an den technischen Support zu wenden. Dazu gibt es einen Kontakt direkt in der App. "Außerdem empfehlen wir unseren Fahrgästen, immer einen ungestempelten physischen Fahrschein mitzuführen", so Zaczek-Pichler. So sei man trotz nicht funktionierendem oder vergessenem Handy immer abgesichert.

Hattest du schon einmal Probleme beim Ticketkauf?

Viele dürfte das aber nicht trösten. "Mehrere Menschen haben mir erzählt, dass es ihnen gleich ergangen ist und die App nur in etwa 50 Prozent der Fälle funktioniert", sagt Pregartbauer. "Das nächste Mal radle ich im Regen oder nehme mir ein Taxi."

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