Mitarbeiter in Angst und Sorge
Immer mehr aggressive Übergriffe auf Test- und Impfstraßen

Aggression und Beschimpfungen sind an der Tagesordnung: Mitarbeiter von Impfstraßen schlagen Alarm. | Foto: Land Steiermark
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Die angespannte Lage bekommen vor allem Mitarbeiter auf den für Corona eingerichteten Test- und Impfstraßen zu spüren. Die Aggression und die Zahl der Übergriffe nehmen zu, es hagelt Beschimpfungen und Drohungen.

"Heute sind wieder einige Sessel geflogen, ich wurde wüst beschimpft." Das schildert ein Mitarbeiter (Name der Red. bekannt) einer steirischen Impfstraße im Gespräch mit meinbezirk.at. Leider kein Einzelfall, im Gegenteil, in den letzten Tagen ist es immer schlimmer geworden. "Die Lage ist schon seit längerer Zeit angespannt, aber seit Lockdown und Impflicht bekannt geworden sind, ist es noch einmal schlimmer geworden", schildert eine Kollegin die Arbeit am gestrigen Samstag. Und: "Ja, wir haben Angst, vor allem für die weiblichen Mitarbeiterinnen ist das sehr bedrohlich."

Zu wenig Schutz für Mitarbeiter

Ein wenig fühlt man sich auf den Test- und Impfstraßen auch im Stich gelassen. "Bis zum Juni war das Bundesheer vor Ort, das hatte schon eine Wirkung." Jetzt würde nur mehr vereinzelt und viel zu wenig Security eingesetzt, beklagt man. Denn die Aggression und die Beschimpfungen haben eine nicht mehr tolerierbare Dimension angenommen. Die Mitarbeiter wurden unter anderem als "Systemhuren" bezeichnet, zwei Frauen, die in einer kurzen Pause im Freien standen, wurden aufgefordert "endlich etwas hackeln zu gehen, ihr faulen ...". Und die Drohgebärden werden immer konkreter: "Mir hat ein Mann gesagt, er würde nach meinem Dienst auf mich warten, dann könne ich was erleben", erzählt eine weitere Kollegin. Sie lässt sich seit damals jeden Abend von ihrem Mann abholen. "Ich habe Familie, kleine Kinder zuhause, wie komme ich dazu?", kritisiert sie zu Recht. Immer wieder habe man Vorfälle der Polizei gemeldet. Die kümmere sich auch, könne aber nicht immer vor Ort sein.

Lange Warteschlangen: Hier baut sich die Aggression auf, die Mitarbeiter an den Impfstraßen dann zu spüren bekommen. | Foto: Regionalmedien Steiermark
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Angst vor der Impfpflicht

Einzelfälle sind das übrigens keine mehr: "Wir sind ja untereinander gut vernetzt, wir wissen, dass die Zustände auf allen Impfstraßen die gleichen sind." Dringender Appell: "Man muss jetzt reagieren, um die Lage zu entspannen. Denn wir fürchten uns jetzt schon vor dem, was kommt, wenn erst einmal die Impfpflicht gilt." Der Februar als Horrorvision für Menschen, die täglich im Dienst der Gesundheit der Steirerinnen und Steirer stehen – das darf es eigentlich nicht geben ...

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