"Ja" zu Groß-Graz – und das am besten sofort

So soll das neue Groß-Graz nach Vorschlag von Jürgen Roth aussehen – Graz hätte mit einem Schlag weit über 300.000 Einwohner. | Foto: Grafik Land Steiermark
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  • So soll das neue Groß-Graz nach Vorschlag von Jürgen Roth aussehen – Graz hätte mit einem Schlag weit über 300.000 Einwohner.
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Die Wogen gehen hoch! Nachdem Unternehmer Jürgen Roth in unserer letzten Ausgabe gefordert hatte, dass man Groß-Graz eine Chance geben muss, ging unser Mail-Eingang förmlich über.
WOCHE-Leser Peter Krbez unterstützt jedenfalls Roths Pläne voll und ganz: „Ja, zur Eingemeindung des Speckgürtels – am besten sofort“, fordert der Grazer deshalb. „Das würde endlich eine dringend nötige überregionale Raum- und Verkehrsplanung im Großraum Graz ermöglichen, die derzeit von den Politikern der Umlandgemeinden ständig blockiert wird“, ist Krbez sicher. „Belastungen wie Vorteile wären außerdem gerechter verteilt. Hoffentlich hat die Politik auch den Mut, dies durchzusetzen. In unseren globalisierten Zeiten muss man eben etwas weiter denken und handeln als nur bis zur Dorfgrenze.“

Groß-Graz nur im „Sommerloch“

Etwas anders sieht man die Sache naturgemäß im Umland der Landeshauptstadt: „Wenn gewisse Leute nicht mehr wissen was sie reden sollen, kommt so etwas. Das wurde damals bei der Fusionierung der Gemeinden schon angesprochen. Es ist verfassungsmäßig gar nicht möglich. Das ist nur dazu da, um ein Sommerloch zu füllen“, poltert etwa Seiersberg-Pirkas Bürgermeister Werner Baumann.

„Groß-Graz wird kommen“

Positiver sieht diese Idee Hitzendorfs Ortschefin Simone Schmiedtbauer. „Dass es irgendwann zu einem Groß-Graz kommen wird, wo auch Hitzendorf dabei ist, war mir immer klar. Vor allem die Anbindung mit Bus und Bahn an Graz wäre ein Vorteil, den wir finanziell alleine nie stemmen könnten. Es muss uns klar sein, dass es nicht ewig gehen wird, dass jeder mit dem Auto nach Graz fährt. Wer nicht mit der Zeit geht, der geht.“

Projekte statt Fusionen

Eher skeptisch steht der Idee jener Mann gegenüber, den es eigentlich am meisten angeht: der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl. „Das wird so nicht stattfinden, das ist in der Form schon allein finanziell nicht zu stemmen. Denn mit Recht würden die neuen Groß-Grazer die selben Dinge – zum Beispiel im öffentlichen Verkehr – einfordern wie in Graz. Ich denke aber, dass wir in der Zusammenarbeit auf einem guten Weg sind – und deutlich weiter als Jürgen Roth das glauben mag“, so der Stadtchef. Die neue Struktur des regionalen Miteinanders sei längst gefunden, man habe in diesem Regionalkreis den Bezirk Voitsberg eingebunden. „Denn auch diese Region ist wichtiger Teil des steirischen Zentralraums. Aber ich lade Jürgen Roth sehr gerne zum nächsten Regionstag im Herbst ein, da kann er sich selbst von der Entwicklung und unseren gemeinsamen Projekten überzeugen.“

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Sieht die Idee von "Groß-Graz" äußerst skeptisch: Der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl. | Foto: ÖVP
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