Klangwolke über Eggenberg

Neue Pläne fürs Schloss Eggenberg: Ein riesiges Klassik-Open-Air-Konzert soll über die Bühne gehen.

Kaum zum Weltkulturerbe ernannt, hegt die Grazer Stadtregierung auch schon neue Pläne fürs Schloss Eggenberg. Ein riesiges Open-Air-Konzert befindet sich in Vorbereitung. "Vorbild ist das Sommernachtskonzert im Wiener Schloss Schönbrunn", erklärt der stellvertretende VP-Klubobmann und JVP-Chef Kurt Hohensinner. Zigtausende Fans klassischer Musik strömen alljährlich zu diesem einzigartigen Gratisevent. "Gleiches planen wir für Graz, wir tauschen nur die Kulisse und die Musiker", betont Hohensinner. Das heißt: Schloss Eggenberg statt Schloss Schönbrunn und Grazer Philharmoniker statt Wiener Philharmoniker.

Impuls für Kulturhauptstadt
Eine Idee, die bei SP-Kulturstadtrat Karl-Heinz Herper auf fruchtbaren Boden fällt: "Ich finde dieses Projekt toll und werde es darum meinerseits forcieren und als Schwerpunkt in die Budgetverhandlungen aufnehmen." Allerdings brauche es für die Finanzierung eines solchen Events einen ämterübergreifenden Schulterschluss sowie die Hilfe des Landes. "Darüber hinaus müssen wir uns auf Sponsorsuche begeben", so Herper, der mit dieser "Klangwolke" der Kulturhauptstadt neues Leben einhauchen will.
Läuft alles nach Plan, wird das Konzertevent nächstes Jahr zum 200. Geburtstag des Landesmuseums Joanneum seine Premiere feiern. Laut Joanneum-Geschäftsführer Wolfgang Muchitsch würde dem prinzipiell nichts im Wege stehen. "Klassische Konzerte passen auf jeden Fall zum Ambiente des Schlosses. Allerdings sorge ich mich ein wenig um den Park. Der Vorhof in Eggenberg ist im Vergleich zu Schönbrunn viel kleiner", so Muchitsch.
Bedenken, die Herper in den Wind schlägt: "Ich glaube, man braucht sich keine allzu großen Sorgen machen. Wir veranstalten ja schließlich kein Rockkonzert."
Historisches zum Schloss
Große Teile des Baubestandes stammen aus dem Spätmittelalter und der frühen Neuzeit. Der Planetensaal mit seinen berühmten Gemälden wurde aber erst Ende des 17. Jahrhunderts von Hans Adam Weissenkircher erschaffen. Der Eggenberger Schlosspark stammt aus dem 18. Jahrhundert.
Weltkulturerbe
Das Schloss Eggenberg gilt als die größte und bedeutendste barocke Schlossanlage der Steiermark. Darum begehrt die Stadt Graz von der UNESCO auch schon seit dem Jahr 2005 die Aufnahme
Eggenbergs ins Weltkulturerbe. Gelungen ist das aber erst jetzt bei der UNESCO-Jahrestagung in Brasilia.
Autor: mario.lugger@woche.at