"Küssen wir den Thalersee endlich wieder wach!", fordert Vizebürgermeisterin Martina Schröck
Die WOCHE bringt das Naherholungsgebiet aufs Tapet – und die Stadtpolitik reagiert.
Bereits im Mai des Vorjahres hat die Holding Graz im Auftrag der Stadt eine 1,25 Millionen Euro teure und rund 8.700 Quadratmeter große Liegenschaft am Thalersee gekauft. „Durch einen Schulterschluss vieler ist es uns gelungen, dieses auch für Grazer so wichtige Ausflugsziel in einem ersten Schritt zu erhalten“, hieß es damals von Bürgermeister Siegfried Nagl. „In weiterer Folge steht aber natürlich auch die Entwicklung des Areals an.“
Nachdem davon bisher noch nicht viel zu sehen war, appelierte der Grazer Lehrer Florian Gollowitsch in der letzten WOCHE-Ausgabe an die Verantwortlichen: „Der Thalersee muss für uns Grazer wieder attraktiver werden!“
Wachgerüttelt
Ein Wunsch, der nicht ungehört blieb: Die Stadtpolitik – von Bürgermeister Nagl abwärts – will sich dem Thema als Reaktion auf den WOCHE-Artikel nun wieder stärker widmen – allen voran Vizebürgermeisterin Martina Schröck, die jetzt fordert: „Küssen wir den Thalersee endlich wieder wach!“ Die Politikerin wünscht sich nach dem Ankauf des Areals also endlich auch Taten: „Die Stadt Graz hat sehr viel Geld in die Hand genommen, um den Thalersee vor dem Zugriff privater Investoren mit Gewinnabsicht zu sichern. Das kann aber nur der erste Schritt gewesen sein.“
Neue Pläne
Und auf den lässt Schröck nun einige Vorschläge folgen, mit denen sie den Thalersee in Zukunft für die ganze Familie attraktiver machen will:
Generationenspielplatz:
Das Angebot rund um den See soll Alt und Jung ansprechen – etwa mit einem Generationenspielplatz, der allen Altersgruppen die Möglichkeit bietet, Spaß an der Bewegung im Freien zu haben und auf dem etwa Fitnessgeräte, Schaukeln, Tische, etc., aufgestellt wären. Für die Umsetzung möchte Schröck auf die Expertise des Kindermuseums „Frida und Fred“ zurückgreifen.
Restaurant-Neubau:
Das Restaurant muss neu und barrierefrei gebaut werden und soll von Stadt oder Holding selbst als Beschäftigungsprojekt betrieben werden. „Das wäre eine Möglichkeit, Jugendliche oder ältere Arbeitnehmer zu unterstützen“, so Schröck. Es könnte dann etwa für Schulklassen auch die Möglichkeit geben, dort zu übernachten. Mögliche Einnahmen könnten wieder in den Ausbau des Angebotes fließen.
Seenutzung:
Auch Bootsverleih und Eislaufbetrieb könnten von der Stadt übernommen und ausgebaut werden.
Selbstversorgung:
Neben dem Restaurant plädiert Schröck auch für die Möglichkeit, sich etwa an Grillstellen selbst versorgen zu können.
Thalersee-Arbeitskreis
Um ihre Ideen jetzt auch so schnell wie möglich umsetzen zu können, hat Schröck die Zukunft des Thalersees am vergangenen Freitag auch im Stadtsenat zum Thema gemacht. Erstes Ergebnis: Ein Arbeitskreis wird sich ab sofort mit der Wiederbelebung der Liegenschaft im Besitz der Stadt befassen: „Der Ball liegt bei den Freizeitbetrieben (Holding, Anm.), aber es ist wichtig, dass sich jetzt auch die Stadtpolitik einbringt“, so die Vizebürgermeisterin, die darauf Wert legt, auch die Gemeinde Thal in die Planungen zu involvieren.
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