Langer Tag der Demenz: Kunst und Kultur als Anker

Interessiert: Bereits letztes Jahr begrüßte Angelika Vauti-Scheucher (2. v. l.) viele Teilnehmer bei einer Führung im Museum für Geschichte. | Foto: Ingrid Ferstl
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  • Interessiert: Bereits letztes Jahr begrüßte Angelika Vauti-Scheucher (2. v. l.) viele Teilnehmer bei einer Führung im Museum für Geschichte.
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Der Lange Tag der Demenz thematisiert die Teilhabe an Kultur und lädt Betroffene zum Mitmachen ein.

"Wir treten bewusst gegen das Tabu und die Stigmatisierung von Menschen mit Demenz auf und möchten in der Öffentlichkeit aufmerksam machen, wie viele von dieser Krankheit betroffen sind", sagt Claudia Knopper. Sie ist Obfrau des Vereins "Salz – Steirische Alzheimerhilfe" und auch für "Vergissdeinnicht Netzwerk Demenzhilfe" verantwortlich. Dieses organisiert den Langen Tag der Demenz, der von 19. bis 21. September stattfinden wird.

Aktives Leben ist möglich

In Graz haben etwa 4.500 Menschen die Diagnose Demenz bekommen. Man geht davon aus, dass die Dunkelziffer weit höher ist. Um darauf aufmerksam zu machen, beteiligen sich über 20 Netzwerkpartner am Langen Tag der Demenz, der nun zum zweiten Mal abgehalten wird. "Die Diagnose Demenz schließt viele Menschen aus dem gesellschaftlichen Leben aus, daher wollen wir zeigen, dass es sehr wohl möglich ist, dass diese Menschen am kulturellen Leben teilnehmen. Man denkt nur an die schweren Fälle, aber Jahre davor können sie ihr Leben noch aktiv mitgestalten", betont Knopper. "Es müssen viel mehr Angebote geschaffen werden, Menschen mit Demenz können an Sportveranstaltungen, Tanzkursen oder in Chören dabei sein, wenn man es auf ihre Bedürfnisse adaptiert", so die Projektleiterin weiter. Und genau diese vielfältigen Teilhabemöglichkeiten an kulturellen Veranstaltungen sollen nun aufgezeigt werden.

Buntes Programm bereits 2019: Angelika Vauti-Scheucher  (l.) und Claudia Knopper bei einer Lesung von Daniel Doujenis (Mitte) | Foto: KK
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Teilhabe ohne Barrieren

Bei der Eröffnung am Samstag um 10 Uhr am Tummelplatz sind Beteiligte eingeladen, sich beim offenen Singkreis "Musik baut Brücken" einzubringen. Zudem gibt es Führungen, Beratungen, Workshops, Gottesdienste, Stadtrundfahrten und mehr.
Das Universalmuseum Joanneum leistet bei Angeboten für Menschen mit Demenz wahre Pionierarbeit, hat es doch erste Führungen für Betroffene in geschütztem Rahmen angeboten und tut dies nach wie vor. Angelika Vauti-Scheucher, die die dortige Stabsstelle "Inklusion und Partizipation" leitet, betont: "Museumsarbeit ist Beziehungsarbeit, die sich mit Barrieren nicht gut verträgt – und in Begleitung geht vieles leichter." Daher ist es ihr wichtig, das Museum zu einem Ort des Zusammenkommens und Austausches zu machen – für die gesamte Bevölkerung. Sie freut sich außerdem sehr, Projekte wie "Einfach schauen" und "Einfach kreativ" gestalten zu können.
"Demenz ist eine Krankheit und als solche müssen wir sie respektieren. Man darf sich aber nicht sozial isolieren. Deshalb freuen wir uns auf alle, die zum Langen Tag der Demenz kommen", lädt Knopper abschließend ein.

Langer Tag der Demenz

Unter www.vergissdeinnicht.net findet sich das vollständige Programm für den Langen Tag der Demenz von 19. bis 21. September. Zahlreiche Netzwerkpartner sorgen für vielfältige Angebote. Corona-Bestimmungen werden eingehalten.

Interessiert: Bereits letztes Jahr begrüßte Angelika Vauti-Scheucher (2. v. l.) viele Teilnehmer bei einer Führung im Museum für Geschichte. | Foto: Ingrid Ferstl
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