Man muss wissen, wann man muss

Nicht immer hat Dijana Mujkic für ihr tägliches Bedürfnis so viel Platz wie hier. | Foto: Gruber/Mosaik
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  • Nicht immer hat Dijana Mujkic für ihr tägliches Bedürfnis so viel Platz wie hier.
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  • hochgeladen von Andrea Sittinger

Alle machen es, nur die wenigsten reden darüber: Aufs Klo gehen oder vornehmer ausgedrückt "sich erleichtern". Mit leicht hat der mehrmals tägliche Weg auf die Toilette für Dijana Mujkic nicht viel zu tun. Die 21-Jährige sitzt nämlich im Rollstuhl, was bedeutet, dass sie für den Gang aufs WC die Hilfe mindestens einer weiteren Person benötigt. "Dadurch kommen auf alle Fälle nur behindertengerechte WC-Anlagen in Frage", erklärt Mujkic. "In normalen Toiletten komme ich nicht mit dem Rollstuhl hinein, geschweige denn eine weitere Person, die mir helfen könnte."

Wo ist ein Klo?
Ist man als Rollstuhlfahrer in der Stadt unterwegs, sollte man also immer alle in Frage kommenden barrierefreien WC-Anlagen im Kopf oder am Handy haben. Nicht immer ganz einfach, wenn es plötzlich "pressiert". Selbst, wenn ein barrierefreies WC gefunden ist, heißt es nicht automatisch, dass es behindertengerecht ist, wie Mujkic aus leidvoller Erfahrung weiß: "Manchmal sind die Klos so hoch, dass ich mit den Füßen nicht den Boden berühren kann. Eine meiner größten Ängste ist es hinunterzufallen und mich dabei zu verletzen oder längere Zeit untentdeckt liegen zu bleiben."

Abhilfe durch Euro-Key
Nicht selten werden die Behindertentoiletten auch als Abstellraum oder Ähnliches zweckentfremdet oder sie werden bei der Reinigung einfach übersehen, "weil sie ja eh niemand benützt." Das Euro-Key Schließsystem steuert dieser unsachgemäßen Nutzung der Behindertentoiletten entgegen: Nur Menschen, die nachweislich eine Behinderung haben, bekommen einen Schlüssel für Euro-Key-Toiletten. In Deutschand ist dieses System bereits seit 1986 erfolgreich im Einsatz. Die WC-Anlagen bleiben dadurch sauberer, sie werden nicht als Schlafstellen "missbraucht" und auch Vandalenakte sind seltener.
In Graz gibt es momentan 170 sogenannte Euro-Key-Toiletten. "Ich werde mir diesen Schlüssel jetzt auch besorgen, dann muss ich nicht immer warten, bis mir jemand die Toilette aufsperrt", erklärt Dijana Mujkic. Nicht nur anläßlich des Welttoilettentags am 19. November würde sich Mujkic wünschen, dass "die einfachsten Dinge des Lebens erleichtert werden."

Nicht immer hat Dijana Mujkic für ihr tägliches Bedürfnis so viel Platz wie hier. | Foto: Gruber/Mosaik
Zweckentfremdete Behinderten-WCs sind vielleicht gut gemeint, aber helfen den Behinderten nicht. | Foto: KK
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