Neue Extremismus-Präventionsstelle kommt: "Extremismus darf keinen Platz haben"

Rechtsextrem: Nazi-Symbole wurden in Graz gesichtet. | Foto: KK
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Radikale Strömungen und Extremismus sind derzeit in aller Munde. Das von der Wiener Lehrerin Susanne Wiesinger publizierte Buch "Kulturkampf im Klassenzimmer" thematisiert den radikalen Islam an Wiener Schulen und führt derzeit zu heftigen Diskussionen. Und in Graz wurden Symbole mit rechtsradikalem Hintergrund gesichtet. Im öffentlichen Diskurs werden Forderungen nach Aufklärung und Beratung bei Extremismus und Radikalisierung laut. Die WOCHE ging daher der Frage nach, an welche Stellen man sich wenden kann, wenn man Fragen bezüglich radikaler oder extremer Strömungen hat und nennt einige der Institutionen.

Neue Stelle kommt

"Autoritäre, oft antidemokratisch ausgerichtete, religiöse und politische Gruppen sind im Vormarsch", mit diesen Worten verabschiedete sich der Extremismus-Experte Roman Schweidlenka von LOGO-Jugendmanagement Ende letzten Jahres in den Ruhestand. Diese Thematik sollte heuer in einer eigenen Abteilung in Kooperation mit dem Land Steiermark und der Stadt Graz neu geordnet werden. "Wir befinden uns in der finalen Phase und werden demnächst alles unter Dach und Fach haben", heißt es aus dem Büro von Bildungs- und Gesellschaftslandesrätin Ursula Lackner. In der neuen Extremismus-Präventionsstelle, die von Ursula Lackner, Integrationslandesrätin Doris Kampus und Integrationsstadtrat Kurt Hohensinner getragen wird, wird auch die Antidiskriminierungsstelle des Landes Steiermark eine wichtige Funktion einnehmen. "Wir wollen das Thema höher ansetzen und besser vernetzen, als es bisher der Fall war", heißt es weiter aus dem Büro Lackner.
Daniela Grabovac, Leiterin der Antidiskriminierungsstelle, bestätigt die Pläne, verweist aber darauf, dass Konkretes noch präsentiert werden wird.
Bundesweit gibt es in diesem Bereich die Beratungsstelle Extremismus, die "Ansprechpartner für alle Arten von Extremismen, seien sie religiös oder politisch begründet", ist. Diese bietet eine kostenfreie Hotline, die anonym kontaktiert werden kann (0800 2020 44, Montag bis Freitag 10 bis 15 Uhr).

Beharrliche Ausdauer nötig

Die "ARGE Jugend gegen Gewalt und Rassismus" beschäftigt sich ebenso mit diesem Thema. "Wir setzen auf Aufklärung an Schulen, um Jugendliche bereits dort zu erreichen", erzählt ARGE-Geschäftsführer Christian Ehetreiber von den zahlreichen Projekten und hunderten Schulbesuchen im Jahr. "Die Beispiele, die Frau Wiesinger in ihrem Buch zitiert, kennen wir auch zu gut", erklärt er weiter. Schwimmunterricht oder die Rolle von Frauen sind oft Diskussionsstoff mit jungen Muslimen. "Hinschauen und aktiv werden, wenn man das Gefühl hat, dass etwas aus dem Ruder läuft, denn Extremismus darf in unserer Gesellschaft keinen Platz haben", appelliert Ehetreiber und meint, dass bei jeder Form von Radikalismus und Extremismus hart durchgegriffen werden muss. "Mit beharrlicher Marathonausdauer müssen wir gegen diese Strömungen ankämpfen", meint Ehetreiber.
Und Daniela Grabovac ergänzt: "Es gibt weiters Deradikalisierung in Haftanstalten, eine wissenschaftliche Aufarbeitung und viele Einzelprojekte, Workshops und Vorträge, die sich intensiv mit diesen Themen auseinandersetzen."

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