Pizzeria wurde zur Müllhalde
Italiener ist seit einem Jahr zu, doch draußen stapelt sich der Müll: Nun wurde das Gesundheitsamt aktiv.
Angeblich die beste Pizza der Stadt gab es im „Amici mio“ in der Ragnitzstraße – so zumindest sieht es Bezirksvorsteher Wolfgang Renner. Die g’schmackigen Tage auf dem Grundstück sind allerdings gezählt: Der Italiener hat seit Ende 2009 geschlossen und vor der Tür stapelt sich der Müll.
„Es ist eine recht undurchsichtige Geschichte“, erzählt Renner. Der Inhaber des Lokals, das an und für sich bestens lief, wurde offenbar im Spätherbst 2009 in Untersuchungshaft genommen. „Ich habe vom Grundstückseigentümer, einem Wiener, erfahren, dass der Pächter angeblich wegen dubioser Finanzgeschäfte festgenommen wurde. Seither ist auch die Pizzeria geschlossen.“ Es gilt die Unschuldsvermutung.
Gesundheitsamt musste handeln
Rund um die mittlerweile abgebaute Müllsammelstelle stapelt sich nun seit Monaten vom Bauschutt über Sperrmüll bis hin zu rostigen Fässern und Kühlschränken der Dreck. „Anrainer berichteten mir sogar, dass sie Ratten gesichtet hätten.“ Nach Renners Hinweis wurde deshalb sofort das Gesundheitsamt aktiv und hat Köder ausgelegt. Ein Privatgrundstück dürfen sie aber schon rein aus rechtlicher Sicht nur bei „Gefahr in Verzug“ räumen, für die Reinigung ist der Eigentümer zuständig.
Dieser jedoch wird wohl in Bälde selbst um sein Recht kämpfen müssen: Der Pachtvertrag, der vor Jahrzehnten abgeschlossen und immer wieder vom Pächter an andere Pächter weitergegeben wurde, läuft im Frühjahr aus. Unter anderem wurde auf dem Grundstück auch eine Tankstelle mitsamt unterirdischem Treibstofflager betrieben. Renner: „So wie es aussieht, wird der Grundstücksbesitzer wohl im wahrsten Sinne des Wortes auf den Tanks sitzen bleiben. Und ich fürchte, dass es ihn so lange auch wenig interessiert, wie es dort ausschaut.“
Das Gesundheitsamt will versuchen, Druck auf den Eigentümer auszuüben. Die Möglichkeiten sind allerdings begrenzt.
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