Museum ohne Barrieren
Salon Stolz mit Inklusionspreis ausgezeichnet

- Das Konzept soll für alle Altersgruppen und Einschränkungen gleichermaßen erlebbar sein.
- Foto: Salon Stolz / Stella Kager
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Die österreichischen Inklusionpreise wurden überreicht. In der Kategorie "Freizeit und Kultur" wanderte der Titel in die Steiermark: für das barrierefreie Konzept wurde der "Salon Stolz" in Graz ausgezeichnet.
GRAZ. Im Juli 2023 eröffnete der "Salon Stolz" erstmals offiziell seine Pforten, etwas mehr als ein Jahr später wurde das Grazer Vorzeigeprojekt nun in der Kategorie "Freizeit und Kultur" mit dem österreichischen Inklusionspreis ausgezeichnet. "Wir freuen uns extrem darüber, vor allem weil es Sichtbarkeit nach außen bringt", erzählt Alexandra Sommer aus dem Projektteam des "Salon Stolz". Über einen Zeitraum von drei Jahren hat sie mit rund zehn Kolleginnen und Kollegen das Konzept rund um den Salon von der Idee zur Realität gemacht. Inhaltlich widmet sich der Salon – wie der Name suggeriert – dem Grazer Komponisten Robert Stolz.

- Gelebte Inklusion: Im Salon Stolz sind sowohl Räumlichkeiten als auch die Inhalte barrierefrei konzipiert.
- Foto: Salon Stolz / Stella Kager
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Gelebte Inklusion
Den Inklusionspreis bekam das Museum für die barrierefreie Gestaltung der Räumlichkeiten sowie der Ausstellungsobjekte. "Wir haben schon im Bau versucht, über alle Grenzen inklusiv zu denken", so Sommer weiter. Die Idee für das Museum war, dieses für alle Personen gleichermaßen erlebbar zu machen, egal ob mit oder ohne Behinderung. Dafür zog man rund zehn weitere Selbstvertreterinnen, also Menschen mit Behinderung, hinzu, welche Planung und Umsetzung ebenfalls begleiteten.

- Lauter strahlende Gesichter bei der Preisverleihung: (v.l.) Gerlinde Andrascheck (Kuratorin Salon Stolz),
Paul Pizzera (Jury Inklusionspreis), Claudia Scheibelhofer (Projektmanagement Salon Stolz), Jörg Ehtreiber (Geschäftsführer und Intendant Salon Stolz) und Maria Lackner (Betriebsleitung Salon Stolz) - Foto: Achim Bieniek
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Kein "Schema F"
Mit dem Projekt begab man sich in Graz generell auf Neuland, denn eine Blaupause, die leicht zu adaptieren war, gab es nicht. "Wir haben alles selbst entwickelt, wir sind jeden Schritt selbst gegangen", schildert Sommer den Prozess. Damit verbunden waren auch ganz spezielle Problemstellungen, so schließe Barrierefreiheit für eine Gruppe teilweise Barrierefreiheit für eine andere Gruppe aus. "Wir haben lange nach Lösungen gesucht", erzählt Sommer, die auf das Ergebnis sichtlich stolz ist.
Besonders wichtig war es, das Museum auch inhaltlich barrierefrei zu gestalten: "Ziel war es, dass alle Stationen für alle zugänglich sind, egal ob mit oder ohne Einschränkung." Als Beispiel dafür nennt sie einen Spieltisch, wo Menschen mit unterschiedlichsten Behinderungen miteinander und mit Menschen ohne Behinderung gemeinsam spielen können.

- Eine neunköpfige Jury kürte in acht Kategorien je ein Siegerprojekt. Erstmals gab es über 130 Einreichungen.
- Foto: MeinBezirk
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Teilnahmerekord
Die Siegerprojekte wurden in acht Kategorien vergeben, erstmals wurden dabei über 130 Projekte eingereicht. Die Kriterien für die Punktevergabe bezogen sich auf gesellschaftliche Teilhabe, Übertragbarkeit, Fortbestand und Innovation.
Die neunköpfige Jury bestand aus Medienvertreterinnen und -vertretern wie MeinBezirk-Chefredakteurin Maria Jelenko-Benedikt, Expertinnen und Experten wie der Behindertenanwältin Christine Steger sowie Personen des öffentlichen Lebens wie Musiker Paul Pizzera.
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