Schlemmen und Genießen in Mui Ne

Blick vom Café auf den Hafen
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Von Ho-Chi-Minh-City nahm ich den Bus nach Mũi Né. Mũi Né war vor nicht all zu langer Zeit ein verschlafenes Fischerdorf. Die Hütten der Fischerfamilien wurden in den letzten Jahren aber durch unzählige Resorts und internationale Restaurants ergänzt, die vor allem russische Touristen anlocken. Der Ort ist auch bei Kitesurfern sehr beliebt, die von November bis Mitte April den Himmel über der Küste mit ihren Kites in Farbe tauchen.

In Mũi Né wohnte ich bei Ruby, die ich über Couchsurfing kennengelernt hatte. Sie hatte ein kleines Cafe im Fischerdorf mit einem traumhaften Panoramablick auf den Hafen. Hier konnte ich stundenlang sitzen und die bunten Boote beim Schaukeln in den Wellen beobachten. Den Sonnenuntergang zu beobachten machten wir zu unserem Ritual.

Ruby führte mich in die vietnamesische Küche ein. Jeden Morgen gingen wir zum lokalen Markt um Zutaten für unsere Mahlzeiten zu besorgen.
Der Besuch eines Marktes in Asien entwickelt sich immer zu einem Abenteuer. Die Frauen bieten frisches, knackiges Gemüse, Früchte, Fleisch und den Fang, den ihre Männer vom Beutezug der letzten Nacht heimgebracht haben, am Boden sitzend, an. Zwischen den Planen, auf denen sie ihre Waren anpreisen, ist nur ein schmaler Gehweg, wo massiv gedrängt wird. Die Auswahl an Fisch und Meeresfrüchten ist rießig. Hier findet man Tintenfische, Krabben, Garnelen, Muscheln, Meeresschnecken, und kleine und große Fische. Verhandlungen über den Preis verwandeln sich oft in heftige Auseinandersetzungen, in denen das Geschrei der Frauen den Lärm der Motorräder und den Verkäufer, der seine Ware mittels Mikrophon anbietet, übertönt.

In den nächsten Tagen kostete ich mich durch die lokale Küche: Meeresschnecken, Muscheln, Tief gebratener Reis mit Schweinefleisch, Vietnamesische Reispapierrollen mit Gemüse (Gurke, Kopfsalat, Minze, vietnamesischer Koriander (Persicaria odorata)) und Fisch, klare Suppe mit Shrimps und Spinat gefolgt von Reis mit Fisch.

Zum Dessert gab es Reiscracker, grüne Mango mit Chilipaste, Joghurt, und Reiskuchen (Bällchen aus Klebreis; vergleichbar mit den japanischen Mochi) mit Bohnenpaste gefüllt.

Ein Aufenthalt, der alle Sinne in Bewegung setzte! Die Augen konnten sich am farbenfrohen Anblick auf dem Markt, dem überwältigenden Blick auf den Hafen und den bezaubernden Sonnenuntergang erfreuen. Die Lungen konnten sich nach langem mit frischer Meeresluft befüllen. Der Gaumen erfreute sich an den kulinarischen Spezialitäten die Ruby und ich zubereiteten, und die Ohren bekamen eine Pause vom non-stop Gehupe der Motorroller.

Einmal um die Welt: Hier lesen Sie alle weiteren Reiseberichte unserer WOCHE-Weltenbummlerin Elisabeth Kronegger.

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