Kampf gegen Illegalität
Skater warten weiterhin auf Lösung am "Kaiser"

Verbot hin, Strafen her: Auch ohne politisches Okay gehört der Kaiser-Josef-Platz zu den Skate-Hotspots in Graz. | Foto: Regionalmedien Steiermark
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  • Verbot hin, Strafen her: Auch ohne politisches Okay gehört der Kaiser-Josef-Platz zu den Skate-Hotspots in Graz.
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Eigentlich verboten, meist geduldet, immer wieder bestraft: Die Skater-Szene vom Kaiser-Josef-Platz gibt nicht auf. Nachdem das "Trickverbot" im Gemeinderatswahlkampf vor einem Jahr heiß diskutiert wurde, gibt es noch immer keine Lösung.

GRAZ/ST. LEONHARD. Böse Zungen sprechen von einer "typisch österreichischen Lösung": Trotz Verbot gehört der Kaiser-Josef-Platz nach wie vor zu den Hotspots der Grazer Skater-Szene. Wo vor einem Jahr im Zuge des Gemeinderatswahlkampf heiß diskutiert wurde, ist inzwischen die Luft draußen – die früher häufigen Routinekontrollen der Polizei gibt es so nicht mehr, allerdings rufen genervte Anrainerinnen und Anrainer immer wieder die Exekutive, um die geltende Regelung durchzusetzen und bei den meist jugendlichen Brettsportlern und -sportlerinnen ein Bußgeld einzuheben.

Fahren ja, springen nein: Am Kaiser-Josef-Platz gilt nach wie vor ein "Trickverbot". Kostenpunkt laut Strafkatalog: 15 Euro. | Foto: GRÄB
  • Fahren ja, springen nein: Am Kaiser-Josef-Platz gilt nach wie vor ein "Trickverbot". Kostenpunkt laut Strafkatalog: 15 Euro.
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Dies ist wiederum nur dann möglich, wenn eine Person bei einem Trick erwischt wird – am Board zu fahren oder zu sitzen reicht nicht aus. Ein Zustand, der weder bei Anwohnenden noch bei Skatenden oder der Exekutive Freudenausbrüche auslöst.

Verein für Legalisierung

"Wir wünschen uns eine Zeitenregelung, mit der im Sommer bis 21 Uhr das Skaten erlaubt ist", so Lisa Veith-Gruber, Obfrau des Vereins GRÄB (Grazer Rollbrettästhetenbund). Einem Vorschlag, der der Interessensvertretung vonseiten Vizebürgermeisterin Judith Schwentner und Sportstadtrat Kurt Hohensinner – "beide motiviert, eine Lösung zu finden" – angeboten wurde, war man zunächst zugetan, schlug ihn aber letztendlich aus: "Es gab die Idee, dass wir als Verein um eine Ausnahmegenehmigung ansuchen, ähnlich wie für einen Gastgarten. Leider sind die Auflagen für uns nicht umsetzbar."

GRÄB-Obfrau Lisa Veith-Gruber: "Seit letztem Jahr hat sich nicht wirklich viel geändert." | Foto: dr-lisa.at
  • GRÄB-Obfrau Lisa Veith-Gruber: "Seit letztem Jahr hat sich nicht wirklich viel geändert."
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So hätte der Verein täglich eine verantwortliche Person zum Kaiser-Josef-Platz schicken müssen, unter anderem, um Müll zu beseitigen. "Wir können dort kein Personal abstellen. Wir betreiben den Verein ehrenamtlich und haben alle einen Beruf", so Allgemeinmedizinerin Veith-Gruber, "deshalb heißt es jetzt wieder zurück zum Start".

Skate-Anlagen versus öffentliche Plätze

Warum es überhaupt notwendig sei, dass auf öffentlichen Plätzen geskatet wird, wenn es doch eigens errichtete Anlagen gibt? "In den Skateparks gibt es keine Lichter, das heißt, dass man im Winter nicht woanders skaten gehen kann, weil es schon um 17 Uhr dunkel ist", verrät der 16-jährige Max (Name geändert), der mit seinen Freunden als Abwechslung zu den offiziellen Anlagen regelmäßig den "Kaiser" zum "Streetskaten" nutzt.

Der Skatepark Grünanger verfügt über keine Lichtquellen. | Foto: Stadt Graz/Fischer
  • Der Skatepark Grünanger verfügt über keine Lichtquellen.
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Ein Problem, das sich nicht so einfach beheben lässt, wie Veith-Gruber erklärt: "Aufgrund der Umweltverträglichkeit, weil zu viel Licht die Tiere stört, konnte im Augarten und am Grünanger keine Beleuchtung aufgestellt werden." Dass man im Sommer tendenziell abends skate, sei laut ihr dem Umstand zu verdanken, dass der Asphalt tagsüber zu heiß sei. "Für die Gastro ist das sicher kein Nachteil, weil das Skaten für die Leute auch unterhaltsam ist", ist die GRÄB-Obfrau überzeugt.

Gerade für den Nachwuchs, der mit Rampen noch wenig anfangen könne, seien große flache Freiflächen jedenfalls essenziell. Während sich Teile der Anwohnerschaft weiterhin vehement wehren, werde sich ihr Verein im Sinne einer vitalen Szene weiterhin für die Aufhebung des Trickverbots auf dem Marktplatz unweit der Grazer Oper einsetzen.

Soll das Skate-Verbot am Kaiser-Josef-Platz aufrecht bleiben?

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Verbot hin, Strafen her: Auch ohne politisches Okay gehört der Kaiser-Josef-Platz zu den Skate-Hotspots in Graz. | Foto: Regionalmedien Steiermark
GRÄB-Obfrau Lisa Veith-Gruber: "Seit letztem Jahr hat sich nicht wirklich viel geändert." | Foto: dr-lisa.at
Fahren ja, springen nein: Am Kaiser-Josef-Platz gilt nach wie vor ein "Trickverbot". Kostenpunkt laut Strafkatalog: 15 Euro. | Foto: GRÄB
Die Idee einer Ausnahmegenehmigung scheiterte an Vorgaben, die für GRÄB nicht umsetzbar waren. | Foto: Regionalmedien Steiermark
Der Skatepark Grünanger verfügt über keine Lichtquellen. | Foto: Stadt Graz/Fischer
Vonseiten der Grazer Skate-Community wünscht man sich ein Entgegenkommen der Stadtpolitik. | Foto: Regionalmedien Steiermark
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