100 Tage plus
Stadt Graz sichert Fortbestand der Bahnhofsmission
Es werden doch mehr als 100 Tage: Die Stadt Graz hat nach den ersten 50 Tage des Pop-Up-Tageszentrums in der ehemaligen Bahnhofsmission zugesichert, das Angebot zu erhalten. Ein regulärer Betrieb soll ab Sommer möglich sein.
GRAZ. Es hätte eigentlich nur ein vorübergehendes Wiederaufleben zum hundertjährigen Jubiläum der Caritas Steiermark werden sollen: Für 100 Tage wurde die Caritas-Bahnhofsmission am Grazer Hauptbahnhof wieder besetzt und bot sich als "Pop Up"-Anlaufstelle für Menschen, die sich tagsüber rund um den Bahnhof aufhalten, prekär wohnungsversorgt oder obdachlos sind und ein soziales Tageszentrum suchen.
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Halbzeit mit starker Nachfrage
Nun hat die Halbzeit der Jubiläumsaktion allerdings die Wichtigkeit dieser einstigen Institution aufgezeigt. Immerhin etwa 3.800 Besuche von 300 Einzelpersonen konnten in 50 Tagen verzeichnet werden. An Wochenenden hielten sich bis zu 100 Gäste pro Tag auf. Von der Stadt Graz gibt es nun grünes Licht für die Weiterfinanzierung über die ursprünglich geplanten 100 Tage hinaus. "Es ist wichtig, dass Menschen in prekären Situationen im Tageszentrum am Bahnhof eine Anlaufstelle vorfinden, wo sie sich aufwärmen, eine Mahlzeit oder einfach Ansprache bekommen können", begründet Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ) die Entscheidung, "Künftig wird das Sozialamt der Stadt Graz die Einrichtung finanzieren und die Caritas Steiermark mit dem Betrieb beauftragen, denn der Bedarf besteht weiterhin.“
Die Direktorin der Caritas, Nora Tödtling-Musenbichler, zeigte sich hocherfreut über die Entscheidung: "Ich möchte der Grazer Stadtregierung meinen herzlichen Dank für die Zusage zur Weiterfinanzierung des Tageszentrums aussprechen. In den letzten 50 Tagen haben wir den Bedarf an einer Einrichtung am Bahnhof nochmals vor Augen geführt bekommen."
Dauerhaft ab Sommer
Zunächst wird aber mit Ablauf der 100 Tage am 23. April zugesperrt, in der Folge sollen Umbauarbeiten und Adaptierungen durchgeführt werden. So wird ein eigener Bereich für Frauen entstehen, Küche und Sanitäranlagen verlegt beziehungsweise ausgebaut. Ein Raum mit Schließfächern zum Versperren persönlicher Gegenstände ist ebenfalls angedacht. Im Sommer soll es weitergehen mit dem Betrieb. "Gemeinsam ist es uns gelungen, hier einen sozialen Ort zu schaffen, der, getreu unserem Leitspruch, dazu beiträgt, ein besseres, ja, ein gutes Leben für alle zu erreichen", blickt Tödtling-Musenbichler schon auf die kommende Zeit.
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