Wildes Graz
Wenn Mensch und Wildtier einander begegnen
Wie verhält man sich bei der Begegnung mit Wildtieren im Stadtraum? Wolfgang Windisch, Naturschutzbeauftragter der Stadt Graz, gibt wichtige Hinweise für Spaziergänger und im Straßenverkehr.
GRAZ. Durch die zunehmende Einnahme des Stadtraumes durch Wildtiere, bleibt die eine oder andere Begegnung zwischen Mensch und Tier nicht aus. Dabei gilt bei jeder Begegnung: Ruhe bewahren und dem Wildtier die nötige Distanz einräumen! "Wildtiere sind scheu und suchen normalerweise nicht die Nähe des Menschen", erklärt Wolfgang Windisch, Naturschutzbeauftragter der Stadt Graz, "Bei zufälligen Begegnungen muss dem Tier die Möglichkeit zur Flucht gelassen werden. Menschen sollen hektische Bewegungen vermeiden und das Tier nicht in die Enge treiben. Ein Abstand von 20 bis 30 Metern ist meist ausreichend."
Vorsicht rät er jedoch Hundebesitzer:innen, sollten diese beim Spaziergang im Stadtpark oder Burggarten dem "Burggarten-Dachs" über den Weg laufen. "Dachse reagieren aggressiv auf Hunde und wären im Kampf auch meistens überlegen. Daher gilt: Hunde immer an die Leine!", erklärt Windisch. Im Fall einer Begegnung sollte abgedreht und ein anderer Weg gewählt werden. Am Stadtrand rät er zur selben Vorsichtsmaßnahme aufgrund von Wildschweinen, die in den Wäldern um Graz leben.
Rehe im Stadtverkehr
Selten aber doch kommt es zur Begegnung mit Rehen im Grazer Stadtgebiet. Sollte es zu einer Begegnung im Straßenverkehr kommen, gilt auch hier: Ruhe bewahren. "Diese Tiere sind meist selbst eher erschrocken", erklärt Windisch, "Das wichtigste ist, andere Verkehrsteilnehmer:innen zu warnen. Solange das Tier nicht verletzt, weil bereits angefahren, ist oder in einer Falle festhängt, dann wird es aber normalerweise von alleine flüchten." Sollte das Reh nicht in der Lage sei zu flüchten, rät Windisch den zuständigen Jagdpächter zu verständigen, dessen Nummer bei der Polizei aufliegt.
Keine Findlinge mitnehmen!
Zur Vorsicht rät Windisch auch, wenn es darum geht junge Wildtiere, die augenscheinlich Hilfe benötigen, mitzunehmen. "Diese Findlinge benötigen oft keine Hilfe und werden später von den Müttern abgeholt oder sie können krank sein. Und diese Krankheiten können auch für den Menschen unangenehm werden."
Welche Wildtiere es in Graz gibt:
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